Diözese Graz: Aufnahme schutzbedürftiger Flüchtlinge überfällig
"Eine Beteiligung Österreichs an internationalen Resettlement-Programmen zur Aufnahme von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen ist überfällig." - Das mahnte der Integrationsbeauftragten der Diözese Graz-Seckau, Erich Hohl, am Donnerstag in einer Aussendung ein. Es sei zu hoffen, dass der jüngste Besuch von Innenminister Karl Nehammer in einem griechischen Flüchtlingslager dazu beitrage, zusätzlich zu den von Österreich jetzt zur Verfügung gestellten Geldmittel auch einen Meinungsumschwung einzuleiten. Bislang verweigere die Regierung kategorisch die Aufnahme von Flüchtlingen aus griechischen Lagern, kritisierte Hohl.
Der Grazer Integrationsbeauftragte forderte zugleich, "dass für Flüchtende, die bei uns eine Lehre besuchen und diese abschließen, eine intelligente Bleibelösung gefunden wird". Es sei naheliegend, "dass junge Menschen, die bei uns eine qualifizierte Ausbildung erhalten und denen ein Arbeitsplatz sicher ist, auch hier arbeiten sollen". Es mache hingegen überhaupt keinen Sinn, dass diese Menschen abgeschoben werden und dann aus der Ferne eine Rot-Weiß-Rot-Card beantragen müssen, während sie ihr österreichischen Arbeitgeber vermisst.
Die Suche nach besseren europäischen und nationalen Strategien zum Lösen der Flüchtlingsfrage müsse weitergehen. Es sei klar, "dass Österreich allein die Probleme der Welt nicht lösen kann", trotzdem sei es angebracht, "dass Österreich als reiches Land mit humanitärer Tradition weiter mithilft, die Not flüchtender Menschen zu lindern und neue Lebensperspektiven zu eröffnen und zu stützen", so Hohl. Integration sei ein harter und mühsamer Weg und verlange sowohl von Zugezogenen als auch von der heimischen Gesellschaft "viel Geduld, Fantasie und Bereitschaft zu Toleranz", unterstrich der kirchliche Integrationsbeauftragte.
Quelle: kathpress