Kardinal Schönborn warnt: "Wir beuten unsere Erde aus"
"Ab morgen leben wir auf Kosten der Schöpfung. Wir beuten unsere Erde aus. Wie lange wird sie das noch aushalten?": Diese drastischen Worte wählte Kardinal Christoph Schönborn anlässlich des internationalen Welterschöpfungstages am Samstag (22. August). Der sogenannte "Earth Overshoot Day" markiert den Zeitpunkt, an dem die Menschheit, die ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen eines Jahres aufgebraucht hat. Als Grund nannte der Wiener Erzbischof in seiner wöchentlichen Kolumne in der Zeitung "Heute" (Freitag) u.a. "unseren Lebensstil", der diese Ressourcen "schneller verbraucht, als sie auf natürliche Weise nachwachsen".
Die Welt habe nur begrenzte Ressourcen an Trinkwasser, sauberer Luft, landwirtschaftlich nutzbaren Böden, Wäldern, nachwachsenden Pflanzen und Tierbeständen betonte der Kardinal: "All das ist lebensnotwendig."
Schönborn verglich den Welterschöpfungstag und die Ressourcenfrage mit einem privaten Haushalt, bei dem man wisse, dass dieser "auf die Dauer nicht mehr ausgeben kann, als ihm an eigenen Mitteln zur Verfügung steht". Ansonsten werde die Schuldenfalle "zum Alptraum". Die Welt befinde sich mit dem Welterschöfpungstag am Samstag "bereits tief in der Schuldenfalle", mahnte der Kardinal.
Positiv strich Schönborn öko-soziale Initiativen, wie das neu eröffnete Lebensmittelverteilzentrum der "Tafel Wien" am Großmarkt in Wien-Inzersdorf heraus. Mithilfe des "Große Tafel Hauses" sollen Lebensmittel gerettet und an Armutsbetroffene verteilt werden.
Quelle: kathpress