Erzdiözese Salzburg rechnet mit fünf Millionen Euro Mindereinnahmen
Coronabedingt könnte es in der Erzdiözese Salzburg heuer zu finanziellen Einnahmeverlusten von bis zu fünf Millionen Euro kommen. Das hat Diözesansprecher Kurt Sonneck gegenüber den "Salzburger Nachrichten" (Montag-Ausgabe) betont. Hauptursache für die Mindereinnahmen ist laut Sonneck, dass viele Katholiken wegen der Krise weniger verdienen würden, in Kurzarbeit oder arbeitslos seien und daher weniger Kirchenbeitrag zahlen würden. Aber auch bei den sonntäglichen Kollekten rechne man mit einem Einnahmenverlust von 1,5 Millionen Euro, sagte Sonneck.
Das Erzbischöfliche Konsistorium habe daher bereits im Juni eine erste Einsparungsklausur abgehalten. "Über den Sommer wird eine Strategie erarbeitet, über die wir bei der nächsten Klausur Ende September reden werden", erläuterte Sonneck. Bis dahin werde man auch genauere Zahlen haben. Geplant sei aber, dass das Fünf-Millionen-Einsparungsziel erst 2021 schlagend werden soll. Die heurige Bilanz wolle man mittels Auflösung von Rücklagen und Verschiebungen von Bauprojekten stemmen, so Sonneck, der selbst Mitglied im Konsistorium ist.
Es sei nicht damit zu rechnen, so der Diözesansprecher, dass die Kirchenbeitragseinnahmen schon bald wieder den Stand von vor der Krise erreichen würden. Fix sei, dass über den Sommer alle Kostenstellen durchleuchtet würden: "Kein Bereich ist von vornherein von Einsparungen ausgenommen."
Auch eine Nulllohnrunde sei nicht ausgeschlossen. Sonneck:
Wir werden mit allen Kräften versuchen, unser Personal zu halten. Aber wir werden uns die Frage stellen müssen, was unsere Kernaufgaben sind.
Am Zug sei nun einmal das Konsistorium, "das letzte Wort hat aber der Erzbischof".
Die Erzdiözese Salzburg hatte schon im Juni ihre Bilanz für das Jahr 2019 vorgelegt. Einnahmen von rund 59,3 Millionen Euro und ein bereinigtes Ergebnis von rund 54.000 Euro weist der Jahresabschluss der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 2019 aus. Die Kirchenbeiträge machten mit knapp 49,71 Millionen Euro 83,7 Prozent der Gesamteinnahmen aus und waren damit im Vergleich zu 2018 noch um rund 2,8 Prozent gestiegen.
Quelle: kathpress