Bischof Marketz ruft bei Schiffsprozession zu Mission auf
Auf den missionarischen Auftrag der Kirche hat der Kärntner Diözesanbischof Josef Marketz bei der traditionellen Marienschiffsprozession auf dem Wörthersee zu Mariä Himmelfahrt hingewiesen. Er sehe sich, so der Bischof, "sehr bewusst" in der Tradition des Urauftrages der Kirche, die Frohe Botschaft in die Welt zu tragen. Marketz rief dazu auf, "dass wir diesen missionarischen Auftrag gemeinsam mit neuer Kraft fortführen". Christen dürften sich nicht zufriedengeben mit dem Verwalten der Kirche und der verbliebenen Gläubigen, sondern müssten mit Freude und großer Liebe, mit tiefem Glauben und einer lebendigen Hoffnung in die Gesellschaft hineinwirken, um deren christliche Prägung weiter zu stärken.
Die verschiedenen kulturellen und spirituellen Traditionen in Kärnten würden das christliche Leben stützen und seien ein wichtiges Fundament der Seelsorge. "Wir leben aber im Heute und müssen auf die gegenwärtigen Fragen Antworten suchen, und die sind oft nicht in der Tradition zu finden", so Bischof Marketz. Bei dieser Suche brauche es "eine große Offenheit, um zusammen mit allen Menschen guten Willens im Land an einem guten Leben für alle zu arbeiten", sowie eine Spiritualität, die aus Gott stamme und immer neue Formen annehmen werde. Dazu gehöre die Liebe, "an die wir nicht aufhören dürfen zu glauben und die wir zur Grundlage unseres Wirkens auch in der Kirche machen müssen".
Da es ihm, so Bischof Marketz, in seiner Verkündigung wichtig sei, nicht einfach nur seine Anliegen und Themen zu vermitteln, sondern auch in einen Dialog zu treten mit den Menschen, mit denen er seinen Glauben teilen könne, die aber auch ihren persönlichen Glauben und ihre Fragen mit ihm teilen würden, und er auch nichts davon halte, "Antworten auf Fragen zu geben, die mir niemand stellt", habe er sich bei den Kurzansprachen bei der Schiffsprozession von vorher übermittelten Gedanken und Anregungen des Pfarrers von Klagenfurt-St. Josef/Siebenhügel P. Herbert Salzl SDB leiten lassen, "im Sinne von: Was würde ich gerne von unserem Bischof hören?".
Als Christ sei es notwendig, sich an gesellschaftlichen Diskussionen zu beteiligen, sich einzubringen und mitzugestalten. Aber nicht wertend, Menschen mit ihren schwierigen Realitäten verurteilend, auch nicht besserwisserisch, sondern ihnen den Himmel öffnend, so Marketz.
Ich möchte nicht, dass in unserer Kirche Gebet und tätige Nächstenliebe gegeneinander ausgespielt werden. Ich werbe für eine offene Kirche, in der alle Platz haben, die auf das Wort Gottes hören und zumindest das, was sie davon verstehen, auch im Leben umsetzen.
Die Wörthersee-Schiffsprozession zu Mariä Himmelfahrt findet bereits seit 1954 statt. Dabei wird eine Marienstatue aus dem Wallfahrtsort Fatima in nächtlicher Prozession über den See geführt. Nach dem Ablegen in Klagenfurt fanden weitere Stationen in Krumpendorf, Pörtschach, Velden und Maria Wörth statt.
Quelle: kathpress