Diözese Gurk: Bilanz 2019 ausgeglichen, 2020 wird Problem
Einen ausgeglichenen Rechnungsabschluss hat nach der Diözese Graz-Seckau nun auch die Diözese Gurk-Klagenfurt für das Jahr 2019 vorgelegt: Gesamteinnahmen in der Höhe von 38,6 Millionen Euro stehen Ausgaben in derselben Höhe gegenüber. Dies geht aus dem Finanzbericht der Diözese Gurk hervor, den Finanzkammerdirektor Gerhard Salzer und Diözesanökonom Burkhard Kronawetter am Donnerstag veröffentlichten. Mehr als 70 Prozent der Gesamteinnahmen, nämlich 28 Millionen Euro, stammen demnach aus dem Kirchenbeitrag.
Das laufende und kommende Wirtschaftsjahr stelle für die Diözese "eine große Herausforderung" dar, blickten die Finanzverantwortlichen mit Sorgenfalten in die Zukunft. Für heuer sei wegen der Corona-Krise und der damit verbundenen Kurzarbeit bzw. Arbeitslosigkeit eine Verringerung der Kirchenbeitragserträge von ca. 10 bis 15 Prozent zu erwarten, außerdem "ein erheblicher Rückgang bei den Liegenschaftserträgen wie z.B. Holzerlöse" sowie Einbußen bei den Kollekten in den Pfarren. Wie groß die corona-bedingte Lücke im Diözesanbudget ausfallen wird, könne derzeit noch nicht im Detail beziffert werden, hieß es in der Aussendung.
Bei den Ausgaben im Jahr 2019 waren die Personalaufwendungen der größte Posten: Für die 225 Priester und 342 Laienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter der Diözese, für Priesterpensionen sowie für die Mitfinanzierung der 228 pfarrlichen Angestellten wurden 22,6 Millionen Euro bzw. rund 59 Prozent des Gesamtbudgets aufgewendet.
Rund 350 Gebäudesanierungen
Pfarren, diözesane Bildungs- und Sozialeinrichtungen wie die Caritas sowie überdiözesane Institutionen, Missions- und Entwicklungshilfeprojekte erhielten im Jahr 2019 Zuschüsse und Unterstützungen im Ausmaß von 2,6 Millionen Euro, die baulichen Investitionen der Diözese und Pfarren beliefen sich insgesamt auf 7,7 Millionen Euro, wovon 2,3 Millionen die Pfarren sowie eine Million die Öffentliche Hand beisteuerten. Rund 350 Restaurierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen an Sakralbauten und pfarrlichen Gebäuden wurden laut der Diözese 2019 durchgeführt und "stärkten die heimische Wirtschaft".
Die Bilanz der Diözese Gurk 2019 umfasst weiters Vermögenswerte im Ausmaß von 115 Millionen Euro, wobei 34 Millionen auf das Sachanlagevermögen - also auf Grundstücke, Gebäude und Forstbesitz - 68 Millionen auf das Finanzanlagevermögen und 13 Millionen auf das Umlaufvermögen und Forderungen (liquide Mittel) entfallen. Auf der Passivseite der Diözesanbilanz nehmen laut der Diözese die Rückstellungen für die Pensionsvorsorge der Priester sowie die Abfertigungsvorsorge für die Angestellten mit 57,6 Millionen Euro die größte Position ein. Aus der Bilanz sei ersichtlich, dass das Anlagevermögen der Diözese praktisch zur Gänze aus Eigenmitteln (allgemeine Reserve von 31,5 Millionen Euro) finanziert ist, während die Finanzanlagen zu einem großen Teil Deckungskapital für die Priesterpensionen darstellen, die von der Diözese selbst - und nicht vom Staat - zu bezahlen sind.
Quelle: kathpress