Diözese Graz bilanziert 2019 ausgeglichen, aber Sorge wegen 2020
Das vergangene Jahr war für die Diözese Graz-Seckau "in wirtschaftlicher Hinsicht zufriedenstellend", das am Mittwoch vorgelegte Bilanzergebnis weist ein leichtes Plus von 0,3 Millionen Euro aus. Sorgen mache allerdings das Corona-Jahr 2020, vermeldete die Diözese zu ihrem Rechenschaftsbericht 2019. Wirtschaftsdirektor Andreas Ehart sprach von Ungewissheiten und äußerte die Hoffnung, "dass sich alles zum Guten wendet. Auf jeden Fall müssen wir den Gürtel wohl enger schnallen."
Auf der Diözesanwebsite richten die Verantwortlichen einen Treueappell an die Katholiken:
Damit der Blick in die Zukunft der Katholischen Kirche Steiermark mit ihren Regionen, Seelsorgeräumen und Pfarren ein optimistischer bleiben kann, braucht es Ihre Unterstützung.
Über die Erlöse im Jahr 2019 wurde mitgeteilt, dass die Kirchenbeiträge mit 72,4 Millionen Euro den weitaus größten Brocken bildeten. Dass fast drei Viertel der Mittel so zusammenkommen, bewertete Ehart als "Anerkennung unserer kirchlichen Arbeit und Auftrag, damit sorgsam umzugehen". Die "Erträge aus kirchlicher Tätigkeit" - im Wesentlichen Kurs-, Schul- und Heimbeiträge - erbrachten 9,3 Millionen, die staatliche Wiedergutmachung belief sich für die Diözese Graz auf 7,3 Millionen Euro. Dazu kommen 6,6 Millionen Euro aus Miet- und Pachterträgen (Landwirtschaftsflächen, Geschäftslokale, Büros und Wohnungen sowie Studentenwohnungen oder das Wohnprojekt "Leistbares Wohnen") und rund zweieinhalb Millionen Euro aus Subventionen und Zuschüssen.
Bei den Aufwendungen waren die 388 Pfarren und deren pastorale Aufgaben mit 60 Prozent (= 52 Millionen Euro) Spitzenreiter, gefolgt von den Bereichen Organisation (18 Prozent) und "Bildung, Kunst und Kultur" (15 Prozent), dahinter"Soziale und karitative Aufgaben" sowie "Weltkirche und Entwicklungshilfe". Unter "Organisation" erfasst die Diözese sämtliche Dienstleistungseinrichtungen für eigene und pfarrliche Zwecke - wie Gebäudemanagement, Personalverwaltung, Kommunikation, Kirchenbeitrag, Betreuung der Forste, IT, Recht und Wirtschaft, ebenso die Kosten für vermietete Objekte und Verwaltungsgebäude.
Dank an Kirchenbeitragszahlende
Wirtschaftsdirektor Ehart nannte Seelsorge, Dienst an Notleidenden, Bildung und Kultur und das Eintreten für bedeutende Anliegen in der Gesellschaft als wichtige Aufgaben der Kirche. Auch der Erhalt von denkmalgeschützten Kulturgütern, Kirchen und pfarrlichen Gebäuden zähle zu den "lohnenswerten Aufgaben, die aber auch mit entsprechenden Kosten verbunden sind". Der Rechenschaftsbericht beinhaltet neben dem Seelsorge-Netz auch kirchliche Einrichtungen wie das Bischöfliche Seminar, die Stiftung für Hochschule und Bildung, das Welthaus, das Priesterseminar sowie das Afro-Asiatische Institut, die Katholische Hochschulgemeinde und das Kulturzentrum bei den Minoriten ("Kultum").
Die Möglichkeit zu diesem vielfältigen Wirken sei all jenen Menschen zu verdanken, die die Kirche mit ihrem Kirchenbeitrag unterstützen, sagte Ehart, besonders aber auch jenen tausenden Steirern und Steirerinnen, die sich ehrenamtlich engagieren.
Quelle: kathpress