Erzdiözese trauert um früheren Generalvikar Paarhammer
Die Erzdiözese Salzburg trauert um ihren früheren Generalvikar Johann Paarhammer, der am Sonntag, 9. August, im 74. Lebensjahr und in seinem 50. Priesterjahr verstorben ist. Paarhammer sei ein versierter Kirchenrechtler und leidenschaftlicher Seelsorger gewesen, hieß es in einer Aussendung der Erzdiözese am Dienstag. Bekannt und beliebt sei der Priester vor allem wegen seines großen Engagements in Sachen Volkskultur und Brauchtum gewesen. Von 1993 bis 1998 war er Generalvikar der Erzdiözese, zudem war Paarhammer u.a. Mitglied des Salzburger Domkapitels, Konsultor des Apostolischen Stuhls im Päpstlichen Rat für die Interpretation kirchliche Gesetzestexte, Landesschützen-Superior und ehemaliger Präsident des "Internationalen Forschungszentrums für Grundfragen und Wissenschaften".
"Mit Betroffenheit habe ich vom Tod Prälat Paarhammers erfahren", sagte der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in einer Stellungnahme. "Es war für mich immer bewundernswert, wie Paarhammer neben seinen Tätigkeiten an der Universität und in der Diözesanleitung nie verlernt hat, Seelsorger und bei den Menschen zu sein." Im Namen des Domkapitels würdigte Domdechant Raimund Sagmeister den Verstorbenen als "beherzten Seelsorger und versierten Theologen".
Von 1982 an war Paarhammer außerdem Professor für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg. Von 1987 bis 1989 war er Dekan der Fakultät und darüber hinaus zwischen 1982 und 1989 zunächst Mitglied des Direktoriums und später des Präsidiums der "Salzburger Hochschulwochen".
Dekan Prof. Alois Halbmayr würdigte Paarhammers akademisches Schaffen: Er sei "ein beliebter und geschätzter akademischer Lehrer" gewesen, "der sich besonders auch um die Salzburger Rechtsgeschichte, die kirchliche Verwaltung und Rechtssprechung, die Rezeption des geltenden kanonischen Rechts und des Konkordatsrechts verdient gemacht hatte", betonte Halbmayr in einer Stellungnahme gegenüber Kathpress. Ein wichtiges Anliegen sei ihm die "Verortung des kanonischen Rechts in der Pastoral" sowie die persönliche Sorge um den akademischen Nachwuchs gewesen, so Halbmayr.
Zwei Leidenschaften: Seelsorge und Kirchenrecht
Prälat Johann Paarhammer wurde am 3. April 1947 in Hallwang geboren. 1966 begann er sein Theologiestudium, das er 1973 abschloss. Bereits zwei Jahre davor, 1971, empfing er von Erzbischof Eduard Macheiner die Priesterweihe. Von 1977 bis 1982 wirkte der Theologe zunächst als Vizeoffizial am Erzbischöflichen Diözesan- und Metropolitangericht in Salzburg und danach als Gerichtsvikar, der er bis 1993 blieb. Nach seiner Habilitation an der Universität Graz wurde er 1982 zum Ordentlichen Universitätsprofessor für Kirchenrecht an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Salzburg ernannt und war von 1987 bis 1989 deren Dekan. Zwischen 1993 und 1999 hatte Paarhammer die Funktion des Generalvikars der Erzdiözese inne.
Seit 1988 gehörte Paarhammer dem Salzburger Domkapitel an; 1993 wurde Paarhammer päpstlicher Ehrenprälat. Drei Jahre zuvor, 1997, wurde ihm das goldene Ehrenzeichen des Landes Salzburg überreicht. Nach ihm wurde im Jahr 2015 eine Auszeichnung der Salzburger Schützen benannt. Die Hans-Paarhammer-Medaille wird seither für besondere Verdienste im Schützenwesen verliehen.
Requiem und Begräbnis am 14. August
Am Mittwoch, 12. August, werden die sterblichen Überreste in der Krypta des Salzburger Domes aufgebahrt. Am Freitag, 14. August, wird um 14 Uhr das Requiem im Salzburger Dom gefeiert. Der Gottesdienst wird via Livestream online auf www.salzburger-dom.at übertragen und kann auch auf einer Großleinwand auf dem Salzburger Kapitelplatz mitverfolgt werden. Anschließend findet die Verabschiedung auf dem Residenzplatz in der Salzburger Altstadt statt. Um 19 Uhr wird der Verstorbene dann in seinem Geburtsort Hallwang beigesetzt.
Quelle: kathpress