Eisenstadt: Diözesanjubiläum wegen Corona in "gedämpfter Form"
Die Diözese Eisenstadt gibt es seit 15. August 1960, sie wurde vom Konzilspapst Johannes XXIII. mit der Bulle "Magna quae" errichtet. Die Jubiläumsfeiern anlässlich des 60. "Geburtstages" der nach Feldkirch zweitjüngsten Diözese Österreichs "können Corona-bedingt nur in gedämpfter Form erfolgen", teilte die katholische Kirche im Burgenland am Dienstag mit. Feierlichkeiten werden in reduziertem Ausmaß im August und September stattfinden - mit einer von Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics geleiteten Festmesse am 15. August in der Haydnkirche am Oberberg Eisenstadt als Höhepunkt.
Im Blick auf das Jubiläum hatte Zsifkovics im vergangenen Oktober Einladungen an alle Landsleute verschickt, aber Covid-bedingt musste das für Juli geplante zentrale Fest abgesagt werden. Das abgeänderte Festprogramm sei geprägt von "den Schatten der aktuellen Krise" und werde "mit Nachdenklichkeit" über die Bühne gehen, wie der Eisenstädter Bischof in seiner Aussendung betonte.
Konkret sieht der modifizierte Plan für 14./15. August zwei Pontifikalgottesdienste vor: Am 14. August um 20 Uhr eine Messfeier und Lichterprozession mit Zsifkovics in der Basilika Loretto, und am 15. August um 10 Uhr die Festmesse in der Bergkirche Eisenstadt-Oberberg. Die musikalische Gestaltung mit der Missa brevis in B-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart hat die Dommusik St. Martin über. Eine Agape mit Festmusik durch mehrere Kapellen findet im Anschluss vor der Bergkirche im Freien statt.
Zwei Wochenenden im Zeichen der Kroaten
Danach werden zwei Wochenenden des Spätsommers im Zeichen der burgenlandkroatischen Katholiken stehen, denen auch Bischof Zsifkovics angehört. Im Jubiläumsjahr setzte er mehrere Akte, die die Bedeutung dieser Volksgruppe für die Kirche des Burgenlands betonen. Größenmäßig handelt es sich laut Diözese immerhin um fast 20 Prozent der Katholiken des Landes.
Mit dem Diözesanbischof an der Spitze findet von 28. bis 30. August wieder die traditionelle Wallfahrt der Burgenlandkroaten zur Magna Mater Austriae nach Mariazell statt. Am 19./20. September ist dann das Gnadenbild der Schwarzen Madonna in Loretto Ziel hunderter kroatischer Pilger.
Das gelebte Miteinander der Volksgruppen im Burgenland sei eine Art "role model" für den Umgang mit kultureller und sprachlicher Vielfalt - auch und gerade auf europäischer Ebene -, hatte der Diözesanbischof bei der letzten großen burgenlandkroatischen Wallfahrt vor dem Lockdown betont.
Zsifkovics 10 Jahre Diözesanbischof
Für das letzte Septemberwochenende kündigte die Diözese zum einen die wegen der Pandemie in der Karwoche entfallene Chrisammesse an, zu der sich am Freitag, 25. September fast alle Priester des Burgenlandes einfinden werden. Gefeiert wird dabei auch das 10-Jahres-Jubiläum von Ägidius Zsifkovics als Diözesanbischof.
Daran anschließend folgt die offizielle Eröffnung des Diözesanmuseums mit der Sonderausstellung zum 60-Jahr-Jubiläum der Diözese: Zu sehen sind wertvolle historische Exponate genauso wie zeitgenössische Kunst, von Artefakten der römischen Antike von Ausgrabungen im Burgenland über Schlüsseldokumente der Diözesangeschichte - etwa die Gründungsbulle - bis hin zu Werken des Grazer Künstlers Herwig Tollschein. Seit wenigen Tagen kann diese Schau "vorab" besichtigt werden (Mittwoch bis Samstag 10-13 Uhr und 14-17 Uhr).
Ökumenischer Dialog im Seewinkel
Am Tag nach dem Bischofsjubiläum steht ein großes Ereignis nicht nur für das Burgenland, sondern auch für den ökumenischen Dialog in Europa an, wie die Diözese weiter mitteilte: Zusammen mit dem Oberhaupt der Weltorthodoxie, Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel, wird Bischof Zsifkovics am Samstag, 26. September, den Grundstein für das erste orthodoxe Kloster in Mitteleuropa legen. Ihr Kommen zur Feier in St. Andrä am Zicksee im Seewinkel haben auch Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und der Wiener griechisch-orthodoxe Metropolit von Austria, Arsenios (Kardamakis), zugesagt. Die Nachricht über die Grundsteinlegung des künftigen Maria-Schutz-Klosters hatte in der orthodoxen Welt breiten Widerhall gefunden.
Das Kloster-Projekt startete 2014, als die Diözese Eisenstadt ein Grundstück in St. Andrä zur Verfügung stellte. Beim Martinsfest am 11. November 2014 überreichte Bischof Zsifkovics die Stiftungsurkunde im Eisenstädter Martinsdom persönlich an Patriarch Bartholomaios I. Seit August 2016 lebt eine multinationale Mönchsgemeinschaft in einem angekauften Haus in St. Andrä am Zicksee, das als "Kellion" dient, bis das Kloster beziehbar ist. Das Kloster Maria Schutz wird aus vier Trakten bestehen, die in Form eines Quadrats angeordnet sind. In der Mitte des Quadrats wird die Kirche stehen. (Info: www.martinus.at)
Quelle: kathpress