Eröffnung des "Jakobsweges Römerland-Carnuntum" am 25. Juli
Am Samstag, 25. Juli, findet in Fischamend in Niederösterreich die feierliche Eröffnung des "Jakobsweges Römerland-Carnuntum" statt. Der Weg ist Teil des europäischen Jakobsweges, der von der Ostslowakei (Kosice) bis nach Santiago de Compostela in Spanien führt. Der Wiener Weihbischof Franz Scharl steht am Samstag um 18.30 Uhr einer Pilgermesse in der Kirche von Fischamend vor. Im Anschluss findet die feierliche Segnung und Eröffnung des "Jakobsweges Römerland Carnuntum" statt.
Der Pilgerweg führt von der österreichisch-slowakischen Grenze bei Berg/Wolfsthal über Hainburg, Petronell/Carnuntum und Maria Ellend nach Schwechat. Dort schließt der Jakobsweg-Wien an. Der nun neu eröffnete Pilgerweg hat eine Länge von gut 60 Kilometern. Spirituelles Zentrum des Weges ist Fischamend. Der örtliche Pfarrer Ivica Stankovic fungiert offiziell als zuständiger Pilgerseelsorger. Hinter dem Weg, der mit zahlreichen Tafeln ausgeschildert ist, stehen der Verein Jakobsweg Wien sowie der Tourismusverband Donautourismus.
"Auf dem Weg sich selbst und Gott entdecken", sei für Weihbischof Scharl das Besondere am Pilgern. Die Pilgerseelsorge soll dabei für die Menschen unterwegs zur Verfügung stehen. Scharl: "Pilgern muss mehr sein als nur 'Ich bin dann mal weg'".
Der Hl. Jakobus gehörte zu den erstberufenen Jüngern Jesu. Er ist u.a. der Schutzpatron Spaniens und der Pilger. Sein Gedenktag in der katholischen Kirche ist der 25. Juli. Der Legende nach hat Jakobus nach der Himmelfahrt Jesu in Spanien gepredigt, kehrte dann aber nach Jerusalem zurück und erlitt dort das Martyrium.
Im 8. Jahrhundert kamen seine vermeintlichen Gebeine nach Spanien. In Santiago erbaute man Anfang des 9. Jahrhunderts für die Aufbewahrung der wertvollen Reliquien eine Kirche. Von dieser Jakobskirche aus entwickelte sich seit dem 10. Jahrhundert der Wallfahrtsort Santiago de Compostela. 2019 verzeichnete Santiago mit fast 350.000 zertifizierten Pilgern (Wanderer, Radler, Reiter und sogar Rollstuhlfahrer) einen neuen Rekord.
Die Jakobswege sind ein europaweites Netz von Straßen und Wegen. Seit dem neunten Jahrhundert führen diese Wege Pilger vom Baltikum über Polen, Deutschland, die Schweiz und Frankreich zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago. Seit 1982 Papst Johannes Paul II. und 1987 der Europarat zur Wiederbelebung der Jakobswege aufriefen, hat eine Renaissance dieser "europäischen Kulturbewegung" eingesetzt.
Der Schutzpatron der Pilger habe auch den Menschen von heute noch Bedeutung, versicherte Scharl. "Glaube und Tun, Gottvertrauen und handfeste Nächstenliebe gehören untrennbar zu sagen. Das ist die Botschaft des Heiligen, nicht nur für die Pilger auf dem Jakobsweg, sondern für uns alle auf dem Pilgerweg unseres Lebens", betonte der Weihbischof.
Die Teilnahme an den Feierlichkeiten am kommenden Samstag in Fischamend ist coronabedingt nur mit Anmeldung möglich. (Infos zum neuen Pilgerweg: www.jakobsweg-carnuntum.at)
Quelle: kathpress