Kirche für Umweltengagement ausgezeichnet
Gleich zwei kirchliche Institutionen sind jetzt für ihr Umweltengagement ausgezeichnet worden: Bischof Alois Schwarz nahm für den ökologisch gepflegten Kapitelgarten in St. Pölten die "Natur im Garten"-Plakette entgegen. Und das kirchliche Bildungshaus St.Virgil in Salzburg wurde für dessen Gemeinwohl-zentrierten Betrieb und die CO2-Reduktion ausgezeichnet. "Das Wohl der heute so gefährdeten Schöpfung liegt auch in unserer Hand", betonte Schwarz, der in der Bischofskonferenz u.a. für Landwirtschaft und Umwelt zuständig ist, in einer Aussendung am Montag.
Für Schwarz, der als erster Bischof die "Natur im Garten"-Plakette des Landes Niederösterreich erhielt, liege die Bewahrung der Artenvielfalt auch im Interesse der Menschen, die "mit den Geschöpfen, mit denen wir unseren Lebensraum teilen, schützend und fürsorglich umgehen" sollten. Der Kapitelgarten der Diözese St. Pölten wird nach den Kriterien von "Natur im Garten" ohne chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide sowie ohne Torf bewirtschaftet. Zudem gibt es einen Kräuterrasen, bewusst zugelassenen Wildwuchs im Randbereich sowie ein Anteil an Totholz, der Insekten und Vögel Lebensräume bietet.
In Niederösterreich sind bereits 30 Kloster- und Pfarr-Oasen im Natur-Netzwerk vertreten und mit der "Natur im Garten"-Plakette ausgezeichnet, etwa Stift Altenburg, Stift Geras, Stift Göttweig, Stift Lilienfeld, Stift Zwettl, Stift Klosterneuburg, Stift Melk, Stift Seitenstetten und die Basilika Maria Taferl. Alle neun Beispiele bieten zudem Schaugärten für die Öffentlichkeit. Mehr sollen, wenn es nach Bischof Schwarz geht, bald folgen.
"Natur im Garten" startete 1999 als Aktion des Landes Niederösterreich zur ökologischen Pflege und Gestaltung von privaten Gärten und öffentlichen Grünräumen. Daraus ist eine europäische Bewegung entstanden.
Nachhaltigkeit und Gemeinwohl in Salzburg
Eine Zertifizierung für Nachhaltigkeit und Gemeinwohl hat auch das Bildungshaus St. Virgil erhalten: Die kirchliche Einrichtung kann die bereits fünfte Revalidierung als EMAS-zertifizierter Betrieb (Eco Management & Auditsystem) vorweisen. So kann St. Virgil seit der letzten Überprüfung eine Reduktion der CO2-Emissionen um 60 Prozent vorweisen. Kurz zuvor hat St. Virgil als eines von 28 Salzburger Unternehmen eine Gemeinwohlbilanz vorgelegt, so eine aktuelle Aussendung. Mit Letzterem legt der Betrieb offen, dass er erfolgreich nach den fünf Kriterien der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) arbeitet: Menschenwürde, Gerechtigkeit, Transparenz, Nachhaltigkeit und Solidarität.
Würden mehr Unternehmen neben einer "Finanzbilanz schon eine Gemeinwohl-Bilanz erstellen, gäbe es viele Probleme, die jetzt offenbar werden, gar nicht", zeigte sich Reinhard Weinmüller, Wirtschaftsdirektor von St. Virgil Salzburg, überzeugt. So seien etwa regionale Versorgungsketten nicht nur sicherer und nachhaltiger, sondern auch langfristig wirtschaftlich sinnvoller.
Quelle: kathpress