Eisenstädter Diözesanmuseum eröffnet mit Doppeljubiläumsausstellung
Nach der coronabedingten Schließung hat das Eisenstädter Diözesanmuseum seit dieser Woche seine Tore wieder geöffnet - und zwar mit einer Doppeljubiläumsausstellung zum Thema "Pannonische Geschichte(n)" anlässlich der Jubiläen "60 Jahre Diözese Eisenstadt" und "100 Jahre Land Burgenland". In "Bildern, Schriften, Ornaten und einem Zeppelin" würden die spannenden Entstehungsgeschichten von Diözese und Land erzählt, teilte das Museum zur Wiedereröffnung mit.
Zu sehen sind wertvolle historische Exponate genauso wie zeitgenössische Kunst, von Artefakten der römischen Antike von Ausgrabungen im Burgenland über Schlüsseldokumente der Diözesangeschichte wie die Gründungsbulle bis hin zu Werken des Grazer Künstlers Herwig Tollschein. So manch kirchenpolitisch brisantes Schriftstück, aber auch Biedermeiersessel mit aufgeklebten Zeitdokumenten, Ornate und Reliquien präsentiert das Diözesanmuseum zum ersten Mal.
Erstmals wird auch der erste Stock des Museumsgebäudes für die Öffentlichkeit geöffnet, jener Teil, der zuvor die Klausur des Franziskanerklosters war. Räumlichkeiten der Klausur geben dabei Einblicke in die Geschichte der hier früher lebenden Persönlichkeiten, wie etwa Kapistran Pieller. Der ehemalige Vorsteher des Franziskanerklosters in Eisenstadt schloss sich im Zweiten Weltkrieg der Widerstandsgruppe "Antifaschistische Freiheitsbewegung Österreichs" an und stellte Flugblätter her. Er wurde kurz vor der Befreiung der Alliierten 1945 von der SS in Stein an der Donau erschossen. Anlässlich des 75. Jahrestags seiner Hinrichtung soll nun eine Gedenktafel am ehemaligen Klostergebäude in Eisenstadt angebracht werden, kündigte Diözesanmuseums-Direktor Bernhard Weinhäusel an.
Auch das Gäste- bzw. Empfangszimmer des Klosters ist jetzt erstmals geöffnet. Dort sollen sich u.a. Joseph Haydn, Franz Liszt und der Franziskaner Pater Joseph Stanislaus Albach getroffen haben.
Die Sonderausstellung im Eisenstädter Diözesanmuseum kann bis 11. November 2020 und dann neuerlich von 28. April 2021 bis 11. November 2021 besichtigt werden. Geöffnet hat das Diözesanmuseum mittwochs bis samstags von 10 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr; an Sonn- und Feiertagen ist eine Besichtigung für Gruppen nach Voranmeldung möglich. (Link: www.martinus.at/dioezesanmuseum)
Quelle: kathpress