Ethikunterricht: Katholische Verbände begrüßen Einführung
Zustimmung für die Einführung des Ethikunterrichts in Österreich als alternatives Pflichtfach kommt auch von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV): Man unterstütze die Einführung "entschieden" und sei dankbar dafür, dass Bildungsminister Heinz Faßmann nun eine über 20 Jahre anhaltende Diskussion "rasch entschieden" habe, teilte die AKV in einer Presseaussendung am Donnerstag mit. Zugleich betonte AKV-Präsident Helmut Kukacka, dass sich Ethik- und Religionsunterricht ergänzten und bereichern würden; Kritiker am von der Regierung forcierten Modell scheine es indes nicht um die Sache zu gehen, sondern "um ein Verdrängen des Religionsunterrichts an den öffentlichen Schulen".
Konkret wandte sich Kukacka gegen die Kritiker des Models, die Vertreter des Volksbegehrens "Ethik für Alle" um deren Sprecher Eytan Reif. Aus der Tatsache, dass dieser "auch in der österreichischen Atheisten-Szene nicht unbekannt" sei und sich "seit Jahren für die Entfernung von religiösen Symbolen aus dem öffentlichen Raum und gegen das Anbringen von Kreuzen in öffentlichen Schulen engagiert", könne man erkennen, dass das eigentliche Anliegen der Initiative nicht ein Ethikunterricht für alle sei, sondern die Verdrängung des Religionsunterrichts.
Dagegen betonte die AKV, dass Ethik- und Religionsunterricht "nebeneinander existieren sollen" und "wechselseitig die Aufgabe ethischer Bildung" wahrnehmen sollten. Schließlich seien sie "nicht als Gegner, sondern als kooperative Fächergruppe" zu verstehen, insofern es beiden um die "Werteerziehung", um die ethische Befähigung von Jugendlichen zu einem gelingenden Leben gehe. Indem dies auch eine der zentralen Aufgaben des Religionsunterrichts sei, leiste dieser somit im Übrigen auch einen "wichtigen Beitrag zur Demokratieerziehung und zur Vermeidung fundamentalistischer Einstellungen", so Kukacka.
Quelle: kathpress