Startschuss zur diesjährigen Caritas-Sommersammlung
Bischof Hermann Glettler und Caritasdirektor Georg Schärmer haben am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz in Innsbruck den Startschuss zur diesjährigen Sommersammlung der Caritas in Tirol gegeben. Gesammelt wird in Tirol vor allem für Hilfsprojekte in den beiden westafrikanischen Ländern Burkina Faso und Mali. Seit 1974 ist die Caritas der Diözese Innsbruck schwerpunktmäßig in den beiden Ländern, die laut Human Development Index zu den zehn ärmsten Staaten der Welt gehören, tätig.
Mit Spendengeldern aus Tirol konnte allein im vergangenen Jahr für 33.000 Menschen in Westafrika eine Lebensgrundlage vor Ort gesichert werden. "Wir helfen vor Ort. Unmittelbare Hilfe ist die beste Fluchtvorsorge", so Caritasdirektor Schärmer. Bischof Glettler betonte:
Die globale Gesundheitskrise braucht eine Antwort. Die Antwort muss ein Plus an Solidarität über die Landesgrenzen hinaus sein. Not tut überall gleich weh und daher braucht es eine Globalisierung der Nächstenliebe.
Julia Stabentheiner, Leiterin der Caritas-Auslandshilfe in Tirol, erläuterte die Hilfsmaßnahmen: Lebensgrundlagen vor Ort schaffen - das sei sowohl in Burkina Faso als auch in Mali das Ziel der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit. Gerade in der Sahel-Zone seien die Lebensbedingungen extrem. Regelmäßig komme es zu Hungerkrisen, der Klimawandel sei stark zu spüren. Wenn nicht die Hitze die Ernte zerstört, dann seien es sintflutartige Regenfälle, die ganze Felder hinwegschwemmen. Zu diesen klimatischen Herausforderungen kämen eine schlechte Infrastruktur und unzureichende Wasserversorgung und zu wenig Bildung. Die Folgen seien Armut und Hunger. "Die Coronakrise ist in Westafrika nur eine von vielen Krisen", so Stabentheiner.
Um der Bevölkerung gerade in den Dörfern sauberes Trinkwasser zur Verfügung zu stellen und in weiterer Folge den Anbau von Obst und Gemüse sowie Viehzucht zu ermöglichen, unterstützt die Caritas Tirol Brunnenbauprojekte vor Ort. Fast 200 Brunnen, die ca. 105.000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglichen, seien bereits errichtet worden "und es wird weiter gebaut", berichtete Stabentheiner.
Durch Tiefbrunnen könne das Wasser der unregelmäßigen Niederschläge gespeichert und über das Jahr verteilt genutzt werden. Rund um die Brunnen entstünden Gemüseanbauflächen, die das ganze Jahr die Menschen mit Lebensmitteln versorgen und Ausgang weiterer Landwirtschafts- und Ernährungsprojekte sind.
Unruhen und die Corona-Pandemie erschwerten derzeit zwar die Arbeit vor Ort, dennoch lasse die Caritas die Projektpartner nicht im Stich, so Caritasdirektor Schärmer: "Aus Dankbarkeit, in einem privilegierten Land wie Tirol leben zu dürfen, bitten wir daher alle Tirolerinnen und Tiroler um einen Solidaritätseuro."
Kirchensammlung am 15. August
In verschiedenen Printmedien sowie in allen Pfarren der Diözese Innsbruck findet man "Spendensackerln", die über den Sommer befüllt werden und bei der Kirchensammlung am 15. August oder direkt im Pfarramt abgegeben werden können. Spende kann man auch mittels Zahlschein, per E-Banking (IBAN: AT79 3600 0000 0067 0950 ("DurstStiller") oder online unter www.durststiller.at erfolgen.
Bereits am Freitag, 31. Juli, läuten um 15 Uhr in ganz Österreich die Kirchenglocken fünf Minuten lang. Zur Sterbestunde Jesu sollten sie daran erinnern, dass täglich Menschen an Hunger und Durst sterben.
Quelle: kathpress