Reutte: Frauenorden erwägt Einzug in leeres Franziskanerkloster
In das seit 2014 leer stehende ehemalige Franziskanerkloster von Reutte könnte schon bald wieder Leben einkehren: Klara-Schwestern würden den Einzug erwägen und hätten die örtlichen Gegebenheiten bereits zweimal besichtigt, geht aus einem aktuellen Bericht der Tiroler Tageszeitung hervor. Eine Zusage von ihnen gebe es bislang nicht, der Entscheidungsprozess für oder gegen den Standort im Außerfern habe sich wegen Corona verzögert, sagte der für den Seelsorgeraum zuständige Dekan Franz Neuner.
Sowohl die Franziskaner, die Diözese Innsbruck als auch die Gemeinde Reutte hätten sich in den Jahren zuvor auf unterschiedlichste Weise um eine Neubesiedlung des Klosters bemüht, doch bisher erfolglos. Nun zeige mit den Klara-Schwestern ein kontemplativer Orden Interesse, der ganz in franziskanischer Tradition auf Stille großen Wert lege und sich an den Weisungen des hl. Franziskus für Einsiedeleien orientiere. Dekan Neuner erklärte, er wäre "froh über den Neuzugang, der sicher sehr gut passen würde." Die Schwestern hätten bislang einen "sehr sympathischen und offenen" Eindruck hinterlassen.
Das Franziskanerkloster Reutte bestand von 1628 bis 2014. Der heutige Kirchenbau unter dem Patrozinium der heiligen Anna entstand im Jahr 1500, wobei eine Vorgängerkapelle bereits vor 1400 errichtet worden war. Das Kloster brannte zweimal ab und wurde mit Hilfe der Bevölkerung jeweils wiederaufgebaut. Es war im 18. Jahrhundert Ort des Theologiestudiums für angehende Franziskanermönche, im 19. Jahrhundert sowie später erneut von 1977 bis 2000 Noviziatskloster der Franziskaner und ist seit 1945 eine eigene Pfarre. 2014 musste es mit damals drei Patres und einem Laienbruder wegen Personalmangels geschlossen werden.
Quelle: kathpress