Unruhen in Wien: Interreligiöse Gruppe pocht auf Wert des Dialogs
Den Wert des interreligiösen Dialogs für das Gelingen des friedlichen Zusammenlebens hat ein interreligiöser Zusammenschluss in Wien-Favoriten unterstrichen. Anlass der Wortmeldung der "Interreligiösen Dialoggruppe Favoriten" waren die Unruhen, die in der vergangenen Woche in Wien-Favoriten im Rahmen von Demonstrationen ausgebrochen waren. U.a. kam es dabei laut Medienberichten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen kurdischen und linken Demonstranten mit türkisch-ultranationalistischen und rechtsextremen Gegendemonstranten.
Dagegen verweist die Dialoggruppe nun auf die Tradition interreligiöser Dialoge und ein gelingendes Zusammenleben in dem Wiener Bezirk: "Favoriten ist ein Ort von positiv gelebter sprachlicher, kultureller und religiöser Vielfalt." Entsprechend hätten die Bilder von Gewalt und Hass in Favoriten "schockiert" und man bedauere zutiefst, "dass der Weg des friedlichen Miteinanders in Favoriten ausgeblendet wurde", heißt es in der Stellungnahme. "Dialog lässt den Reichtum der Verschiedenheit erkennen und die bisher gelebte Toleranz ermöglicht unser friedliches Zusammenleben in Favoriten. Und so muss es auch bleiben."
Seit Jahren pflege man den interreligiösen Dialog und setze auch erfolgreich Projekte um, "in denen Respekt, Toleranz und Verständnis untereinander gelebt wird." Beispiele dafür seien etwa gemeinsame Friedensgebete, Veranstaltungen zum Pogrom-Gedenken, Einladungen zum Iftar-Essen, gemeinsame Ausflüge und zahlreiche Freundschaften, erklärte dazu P. Matthias Felber, Pfarrer der Pfarre Zum Göttlichen Wort, in dessen Pfarrgebiet es zu den Zwischenfällen gekommen war.
Mitglieder der "Interreligiösen Dialoggruppe Favoriten" sind die katholischen Pfarren Zum Göttlichen Wort und Christus am Wienerberg, die Evangelische Pfarrgemeinde Christuskirche, die Evangelisch- Reformierte Pfarrgemeinde H.B. Wien-Süd, die Islamische Föderation Anadolu, die Türkisch-Islamische Union für kulturelle und soziale Zusammenarbeit in Österreich sowie das Austria Bangladesch Cultural Center "Baitul Mamur Masjid" Favoriten.
Quelle: kathpress