Erentrudis-Fest: Stift Nonnberg feiert Salzburger Landesmutter
Als Vorbild im Blick auf Herausforderungen der Gegenwart und für eine mutige Gestaltung der Zukunft nach dem Vorbild von Jesus Christus hat die Salzburger Äbtissin Veronika Kronlacher die Salzburger Landesheilige Erentrudis (663-718) gewürdigt. Der Gedenktag der Gründerin der Abtei Nonnberg am 30. Juni wird ebendort in der Abteikirche am Dienstag um 18.30 Uhr mit einem Pontifikalhochamt gefeiert, geleitet vom Admonter Abt Gerhard Hafner.
Die Landespatronin habe ein leuchtendes Beispiel darin gegeben, wie der Glaube an künftige Generationen weitergegeben werden und "manches Dunkel dieser Welt heller" machen könne, erklärte Kronlacher in einem Beitrag für die Homepage der Erzdiözese Salzburg. Der heiligen Erentrudis verdanke Salzburg, "dass hier das Feuer des Glaubens entzündet und weitergetragen wurde; und sicher ist es auch ihrer Fürbitte zu verdanken, dass dieses Feuer durch all die Jahrhunderte trotz mächtiger Stürme nie erloschen ist", schrieb die Äbtissin.
Im Jahr 696 erhielt der hl. Rupert die Stadt Salzburg vom bayrischen Herzog Theodo als Geschenk mit dem Auftrag zur Mission des gesamten Herzogtums. Zur Unterstützung holte er seine Nichte Erentrudis zusammen mit zwölf Gefährtinnen nach Salzburg. Gemeinsam wirkten Rupert und Erentrudis an der Christianisierung Salzburgs, "er als Bischof mit umfassenden Vollmachten, sie als Frau, die sich als Glaubensbotin aus Liebe zu Gott dem Gebet widmete und sich zugleich um die alltäglichen Bedürfnisse und Nöte der Menschen kümmert", so die Äbtissin. Dadurch habe Erentrudis wesentlich zur Verbreitung des Glaubens und der christlichen Werte beigetragen.
Bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 788, also 70 Jahre nach ihrem Tod, wird Erentrudis als Heilige bezeichnet. Sie ist heute Diözesanpatronin und wird seit 1624 als Landesmutter von Salzburg verehrt.
Die noch erhaltene älteste Lebensbeschreibung stammt aus den Jahren 1309 bis 1320 vom Kaplan des Klosters, Caesarius. Demnach war die hl. Erentrudis eine milde und weise Frau, dem Gebet hingegeben, unermüdlich in der Liebe zu den Menschen jeden Standes, vertraut mit dem Worte Gottes in der Heiligen Schrift, aber ebenso besorgt um das Seelenheil der ihr Anvertrauten und um die Unterweisung junger Mädchen, die ihr zur Erziehung übergeben wurden, zitierte die Äbtissen aus der Lebensbeschreibung.
Quelle: kathpress