Schauspiel in Kärntner Kirchen zeigt Leben der heiligen Hemma
"Hemma - ein Schauspiel": Unter diesem Titel findet im Sommer eine Theater-Tour anlässlich des 975. Todestages der Kärntner Landespatronin in Pfarren der Diözese Gurk-Klagenfurt statt. Das Stück der Autorin, Schauspielerin, Regisseurin und ehemaligen langjährigen Vorsitzenden der Katholischen Frauenbewegung, Ilona Wulff-Lübbert, stellt Leben und Wirken der 1938 heiliggesprochenen Hemma von Gurk in den Mittelpunkt. Wie es in einer Ankündigung der Diözese heißt, wird dabei auch die Aktualität ihrer Anliegen veranschaulicht - wie beispielsweise gerechter Lohn, Stellung und Selbstverständnis der Frau oder christliche Nächstenliebe.
"Wir halten uns großteils an historische Vorgaben", es gebe aber auch einige Modernisierungen, teilte Regisseurin Wulff-Lübbert, die auch in der Rolle der Heiligen schlüpft, der "Kleinen Zeitung" (Mittwoch) mit. Hemma lebte laut der Mimin in einer männerdominierten Zeit, "auch heute noch sind Frauen Übergriffen ausgesetzt." Parallelen gebe es zwischen der damaligen Cholera und dem heutigen Coronavirus. Auch Themen wie faire Arbeit und Glaubensfragen werden im 2013 entstandenen Stück aufgegriffen. "In 1000 Jahren hat sich im menschlichen Miteinander gar nicht so viel geändert", stellte Wulff-Lübbert fest.
Der Auftakt zur "Hemma-Tour" erfolgt am Festtag der Heiligen, dem 27. Juni, in der Pfarrkirche Klagenfurt-St. Hemma. Weitere dortige Termine sind 10., 11. und 18. Juli, 15. August in der Autobahnkirche Dolina, Poggersdorf sowie 19. und 26. September in der Seminarkirche Tanzenberg. Die Vorstellung beginnt jeweils um 19.30 Uhr. (Vorreservierung erforderlich unter Tel. 0676/8772-7563, E-Mail: sthemma@kath-pfarre-kaernten.at bzw. Tel. 0676/7029023, office@musicalcompanyklagenfurt.com)
Adelige mit Herz für Arme
Hemma von Gurk wurde um 980 als Gräfin von Friesach-Zeltschach geboren. Schon früh bekannt waren ihr Einsatz und ihre offene Hand für Bedürftige, weshalb bereits zu Lebzeiten Hemmas eine breite und intensive Wertschätzung und Verehrung einsetze, die auch nach ihrem Tod, vermutlich am 29. Juni 1045, nicht abbrach. Die Verehrung verbreitete sich rasch. Schon aus den Jahren 1227/28 sind die ersten wunderbaren Heilungen, die der Fürsprache Hemmas zugesprochen wurden, schriftlich überliefert. Im Spätmittelalter wurde in Rom ein Heiligsprechungsverfahren eingeleitet, um auch die päpstliche Anerkennung der Hemma-Verehrung zu erlangen. Die offizielle Heiligsprechung Hemmas erfolgte allerdings erst am 5. Jänner 1938.
Heute ist ihr Grab in der Krypta des Doms zu Gurk Ziel zahlreicher Pilger. Die Hemma-Verehrung ist weit über Kärntens Landesgrenzen hinaus, vor allem auch in Slowenien, verbreitet.
Quelle: kathpress