Bischöfe: Österreich muss wieder Flüchtlinge aufnehmen
Die österreichischen Bischöfe appellieren an die Bundesregierung, wieder Flüchtlinge aufzunehmen. "Als einen Ausdruck gelebter Solidarität im Sinne einer 'erneuerten Normalität' erachten wir es als dringend notwendig, ein faires Kontingent an Asylsuchenden und Vertriebenen in absehbarer Zeit aufzunehmen und zu versorgen", heißt es dazu wörtlich in ihrer Erklärung zum Abschluss der Vollversammlung der Bischofskonferenz in Mariazell. Wie die Bischöfe betonen, gibt dafür bereits Initiativen in der Zivilgesellschaft, "die wir unterstützen wollen".
Solidarität und Nachbarschaftshilfe hätten in der Coronakrise ein Comeback gefeiert, trotzdem drohen viele Menschen in Armut abzugleiten, die Zahl der Arbeitslosen ist noch immer dramatisch hoch, zeigen sich die Bischöfe weiters besorgt. Österreich brauche deshalb "Strukturen und Netze, die verhindern, dass immer mehr Bedürftige an den Wegrändern einer wohlhabenden Gesellschaft ums Überleben kämpfen müssen". Die jüngst auf der Regierungsklausur beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Armut bezeichnen die Bischöfe in diesem Zusammenhang als "begrüßenswertes Signal". Nur mit Zuversicht und Zusammenhalt werde es gelingen, Armut und Perspektivenlosigkeit zu überwinden.
Teilen und Anteilnahme dürften aber auch nicht an den Landesgrenzen Halt machen, so die Bischöfe weiter. Daraus folge das nötige Engagement für Flüchtlinge.
Internationale Solidarität liegt den Bischöfen besonders am Herzen. Wörtlich halten sie fest:
Österreich liegt im Herzen Europas. Wir brauchen eine leidenschaftliche Zusammenarbeit in Europa und ganz sicher kein Virus des Nationalismus. Wenn es unseren europäischen Nachbarn gut geht, geht es auch uns gut. Dasselbe gilt über unseren Kontinent hinaus für die große Menschheitsfamilie.
Quelle: kathpress