Lacker: Bei Gott ist der Mensch gut aufgehoben
Zu mehr Offenheit auf Gott und das Hören auf seinen Willen, etwa im Gebet, hat der Salzburger Erzbischof Franz Lackner aufgerufen. Er stand Donnerstagfrüh der Morgenmesse der Bischöfe in Mariazell vor. Lackner verwies in seiner Predigt auf das Beispiel Jesu: Dieser habe im Gebet seinen Blick zum Himmel gewandt, wie es in den Evangelien heißt. "Er hat nicht in sich hinein geblickt, nicht auf die Welt geschaut, sondern hinauf zum Himmel", so der Erzbischof. Das bedeute freilich im Gegenschluss überhaupt nicht, dass der Mensch zu kurz komme. Denn: "Bei Gott ist der Mensch gut aufgehoben."
Lackner nahm auf das Tagesevangelium Bezug, in dem Jesus die Jünger das Vaterunser lehrt. Zur Bitte "dein Reich komme" sagte der Erzbischof, dass sich dieses Reich Gottes nicht von Menschenhand schaffen oder organisieren lasse. "Das Reich Gottes ist Gabe und wir alle, die wir berufen sind, in Gottes Reich zu leben und es zu verkünden, sollen offen und Hörende sein, so wie es Maria war". Die Gottesmutter sei ganz auf Gott hin offen gewesen, "das zeichnet diese Frau so aus" und darin sei sie den Christen ein Vorbild ist, unterstrich der Erzbischof. "Beginnen wir unseren Dienst an den Menschen stets mit einem Blick auf Gott, so der Appell Lackners an die in Mariazell versammelten heimischen Bischöfe.
Die Sommervollversammlung der Bischofskonferenz unter dem Vorsitz von Erzbischof Lackner geht an diesem Donnerstag zu Ende. Lackner wurde am Dienstag zum neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewählt; der Linzer Bischof Manfred Scheuer zu seinem Stellvertreter.
Erzbischof Lackner und sein Vorgänger an der Spitze der Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Schönborn, werden am Freitag, 19. Juni, um 10 Uhr in Wien im Rahmen einer Pressekonferenz über die Ergebnisse der Beratungen der Bischöfe informieren. Anders als sonst üblich wird die Pressekonferenz im Stephanisaal auf Stephansplatz 3 stattfinden, der aufgrund seiner Größe genug Platz für die nötigen Abstände bietet.
Quelle: kathpress