Hofer: Innerweltliche Sicht bei Kirchenfragen nicht ausreichend
Bei allen kirchlichen Beratungen und Entscheidungen muss letztlich der Wille Gottes entscheidend sein. Das hat der Salzburger Weihbischof Hansjörg Hofer in seiner Predigt bei der Morgenmesse der Bischöfe in Mariazell eingemahnt. "Hand auf's Herz: Wie oft sind uns rein menschliche Aspekte und Überlegungen wichtiger als die Frage, was Gott eigentlich meint und will?", so die Anfrage Hofers an den versammelten heimischen Episkopat und weiter: "Wie oft sind wir versucht, auch die sogenannten 'heißen Eisen', die heute in aller Munde sind und diskutiert werden, mit rein innerweltlichen Augen anzuschauen und zu beurteilen und nicht so sehr nach dem, was Gott eigentlich meint und will?"
Bei allem religiösen Tun komme es immer darauf an, wie es erfolge, führte Hofer im Blick auf das Tagesevangelium vom rechten Fasten, Beten und Almosen geben aus. Echter Glaube zeichne sich aus durch die rechte Motivation, Absicht, Haltung und Gesinnung. Als Kriterium dafür gelte die Frage, ob ich etwas zur Ehre Gottes mache, oder nur um meiner selbst willen.
Die Aufgabe für Bischöfe wie für alle Christen sei es, "das, was Gott eigentlich meint und will, hineinzubuchstabieren in unser tägliches Arbeiten und Leben". Weil dies freilich nicht immer auf der Hand liege und einsichtig sei, "bitten wir Gott um seinen Geist der Weisheit und die Gottesmutter Maria um ihre machtvolle Fürsprache", so Hofer.
Die Bischöfe setzten am Mittwoch unter dem Vorsitz von Erzbischof Franz Lackner ihre Beratungen im Rahmen der Sommervollversammlung der Bischofskonferenz fort. Die Tagung in Mariazell dauert noch bis einschließlich Donnerstag. Am Dienstag war der Salzburger Erzbischof zum neuen Vorsitzenden der Bischofskonferenz gewählt worden.
Quelle: kathpress