Katholischer Familienverband dankt Kardinal Schönborn
Der Katholische Familienverband Österreichs hat am Dienstag in einer Aussendung Kardinal Christoph Schönborn für dessen 22-jähriges Wirken als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz gedankt. "Auch wenn er nicht Familienbischof war, hat sich Kardinal Christoph Schönborn für die Belange von Familien eingesetzt", so Verbandspräsident Trendl. Er dankte dem Kardinal zugleich "für sein realistisches Familienbild".
Trendl hob in der Aussendung u.a. den Einsatz des Kardinals zur Klärung und Aufarbeitung der Missbrauchsfälle durch kirchliche Mitarbeiter hervor: "Hier hatte ich wirklich das Gefühl, es gibt ernsthafte Bestrebungen solchen Verbrechen innerhalb der Kirche nachzugehen und in Zukunft zu vermeiden."
Trendl begrüßte die durch Schönborn gesetzten Schritte zur Prävention weiterer Missbrauchsfälle und zeigte sich überzeugt, dass die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission auch Vorbildwirkung für weltliche Einrichtungen hatte. Trendl: "Ich denke, dass Kardinal Schönborn gemeinsam mit der Bischofskonferenz maßgeblich dafür verantwortlich war, dass ein Umdenken in der Katholischen Kirche stattgefunden hat. Für das Thema Missbrauch ist deutlich mehr Bewusstsein da, es gibt Präventionsmaßnahmen und Opfer werden ernst genommen", so Trendl.
Ideal und Lebensrealität
Für christliche Paare und ihre Seelsorger seien zudem die von Schönborn verfassten "Fünf Aufmerksamkeiten" eine wesentliche Handreichung: Darin wendet sich der Kardinal direkt an geschiedene Christen und legt ihnen nahe, die Beziehung zum früheren Ehepartner, zu den Kindern, zur Kirchengemeinde und zum eigenen Glauben zu klären, bevor die Kommunion wieder empfangen wird. "Schönborn zeigte damit eine große Offenheit im Umgang mit in zweiter Ehe Lebenden", so Trendl und würdigt generell das realistische und lebensnahe Familienverständnis des Kardinals: "Schönborn hat im Laufe seiner Amtszeit immer wieder deutlich gemacht, dass er dem Idealbild der Familie - Zusammenleben der Eltern mit ihren Kindern - folgt, aber auch Verständnis hat für andere Familienkonstellationen, die sich im Laufe eines Lebens - nicht immer gewollt - ergeben", so der Präsident des Katholischen Familienverbandes.
Diese Überlegungen prägten nicht nur die österreichische Kirche, sondern finden sich auch im Lehrschreiben "Amoris laetitia" von Papst Franziskus, welches die individuelle Verantwortung der in zweiter Ehe Lebenden betont. Dies sei auch mit ein Grund gewesen, dass Kardinal Schönborn dieses für die Weltkirche bedeutsame Dokument 2016 in Rom erstmals präsentieren durfte, so Trendl.
Auch innenpolitisch habe sich Schönborn immer wieder aktiv zu Wort gemeldet, wenn es um die Interessen der Familien ging und in seine Amtszeit als Vorsitzender der Bischofskonferenz sei auch die Einführung der "Woche für das Leben" gefallen, die seit 2010 im Juni abgehalten wird. Immer wieder habe sich die Bischofskonferenz unterstützend für die Ungeborenen und insbesondere um die Anliegen von Menschen mit Down Syndrom geäußert, so Trendl: "Ich möchte im Namen des Katholischen Familienverbandes dem Kardinal für sein vielfältiges Wirken für Familien in Kirche und Gesellschaft danken."
Quelle: kathpress