Wien: Kirchen setzen Zeichen für Einheit und gegen Rassismus
Zum gemeinsamen Gebet für die Einheit der Christen, die Eindämmung der Corona-Pandemie und für all jene, die sich gegen Rassismus einsetzen, hat der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Prof. Rudolf Prokschi, aufgerufen. Er eröffnete am Montagabend, dem orthodoxen Pfingstmontag, eine ökumenische "Begegnung im Gebet", zu der der ÖRKÖ-Vorstand gemeinsam mit der rumänisch-orthodoxen Gemeinde geladen hatte. An dem Gebet in der rumänisch-orthodoxen Andreaskirche in Wien-Simmering nahm u.a. auch der für Österreich zuständige rumänisch-orthodoxe Bischof Serafim (Joanta) teil.
Angesichts der Tatsache, dass das Dreifaltigkeitsfest heuer in der orthodoxen, katholischen und evangelischen Tradition terminlich zusammenfiel, erinnerte Prokschi daran, dass die Verehrung des dreifaltigen Gottes "das Kernstück des christlichen Glaubens" sei. Ausgehend von den jüdischen Wurzeln im Glauben an Gott, den Schöpfer, feiere die Christenheit zu Weihnachten die Menschwerdung des Wortes Gottes, zu Ostern Tod und Auferstehung Jesu und zu Pfingsten die Sendung des Heiligen Geistes.
Die ÖRKÖ-Vorstandsmitglieder Esther Handschin (evangelisch-methodistische Pastorin), Thomas Hennefeld (evangelisch-reformierter Landessuperintendent), Patrick Curran (anglikanischer Kanonikus), Nicolae Dura (rumänisch-orthodoxer Bischofsvikar) und die theologische Referentin für Ökumene der Erzdiözese Wien, Raphaela Pallin, präsentierten in Liedern und Gebeten die in den verschiedenen spirituellen Traditionen zum Ausdruck kommende Hoffnung auf die Verbindung aller Christen in der "einen Kirche Jesu Christi".
In der anschließenden orthodoxen Vesper wurde u.a. um den "Frieden der ganzen Welt", um die "Einigung aller", um das Wohlergehen Österreichs gebetet.
Ein besonderes Gedenken galt der Seelenruhe der beiden vor kurzem verstorbenen Theologieprofessoren Philipp Harnoncourt und Wolfgang Langer. Beide waren in engem Kontakt mit der rumänisch-orthodoxen Kirche, Philipp Harnoncourt u.a. durch den Brückenschlag zwischen den Theologischen Fakultäten Graz und Sibiu, Wolfgang Langer durch die Unterstützung der Ausbildung orthodoxer Religionspädagoginnen und -pädagogen.
Metropolit Serafim zeichnete in seiner Predigt das in der orthodoxen Tradition bewusst gelebte Bild der "Kirche des Heiligen Geistes". In diesem Bild erscheinen die Gläubigen als "Mitarbeiter Gottes" bei der Wiederherstellung der eingepflanzten Harmonie. Zum Abschluss der Begegnung erteilte der in Nürnberg residierende Metropolit den Segen.
Bei der "Begegnung im Gebet" beteiligten sich u.a. auch der Präsident der Stiftung "Pro Oriente" Alfons M. Kloss sowie der emeritierte altkatholische Bischof Bernhard Heitz und Vertreterinnen der ökumenisch aktiven Fokolar-Bewegung. Das ökumenische Gebet wurde von "Radio Maria" live übertragen.
(Infos: www.oekumene.at)
Quelle: kathpress