Grazer "Kultum" gedenkt seiner Gönner Weber und Harnoncourt
Das Kulturzentrum bei den Minoriten ("Kultum") gedenkt zweier verstorbener Gönner dieser kirchlichen Institution in der Grazer Kulturlandschaft: Nachrufe des Kunsthistorikers, Theologen und Kultum-Leiters Johannes Rauchenberger finden sich auf der Website auf den am 23. Mai gestorbenen steirischen Altbischof Johann Weber, der das Kulturzentrum 1975 in der Aufbruchszeit des Konzils gegründete, und auf den zwei Tage später gestorbenen Grazer Theologen Philipp Harnoncourt: Er führte 2011 anlässlich seines 80. Geburtstages im Kultum einen Kunst- und Literaturwettbewerb zum Thema Trinität durch.
Von Bischof Weber veröffentlichte Rauchenberger einen Glückwunschbrief, den der damals schon 88-Jährige zum 40. Geburtstag des Kulturzentrums schrieben: "Vor 40 Jahren haben wir es gewagt und es war richtig so", heißt es darin über die damals noch "andere Welt". Heute möge das Kultum "ein Anker des Vertrauens im drohenden Wellenschlag" sein, zeichnete "Ihr Altbischof - von Herzen!" am 30. Mai 2015.
Der kunstsinnige Liturgiewissenschaftler Harnoncourt habe zu seinem 80er ein gemeinsam mit seinen Geschwistern - darunter der weltberühmte Dirigent Nikolaus - betriebenes "Sanierungsprojekt" der spätgotischen Heilig-Geist-Kapelle in Bruck an der Mur initiiert. "Diese Kapelle hat keinen Nutzen, aber sie ist voller Sinn", habe er über dieses im Grundriss dreiseitige, ursprünglich dem dreifaltigen Gott geweihte Gebäude gesagt, das heute inmitten moderner Straßenbrücken steht. Harnoncourt habe diesem einzigartigen Kulturdenkmal die letzten neun Jahre seines Lebens gewidmet und es gerettet, berichtete Rauchenberger. "Nun, zehn Tage nach seinem Tod, wird es offiziell eröffnet - schon seit einem Jahr leuchtet dieses Gebäude am Abend geheimnisvoll für alle vorbeiziehenden Autofahrer." (Link: www.kultum.at)
Quelle: kathpress