"Laudato si" für Bischofskonferenz-Fachstelle bleibend aktuell
Die Botschaft der Enzyklika "Laudato si" ist bleibend aktuell und muss umgesetzt werden. Das hat die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz (KOO) in einer Aussendung am Dienstag betont und auf die grassierende COVID-19-Pandemie Bezug genommen. Diese zeige, dass auch die Gesundheit als globales Gut, nicht nur von Gesundheitssystemen abhängig ist, sondern auch von Lebensweisen und Armutszuständen. Demgegenüber ermutige die von Papst Franziskus vor fünf Jahren veröffentlichten Enzyklika "Laudato si'" gerade heute dazu, sich für eine "gerechte und menschenwürdige Lebensbedingungen einzusetzen und an einer Um- und Neugestaltung der Gesellschaft mitzuarbeiten". KOO-Mitgliedsorganisationen - wie die Dreikönigsaktion und die Katholische Frauenbewegung - würdigten die Sozial- und Umweltenzyklika als "Stimme der katholischen Kirche für eine globale ökonomische, ökologische und soziale Transformation".
Die Botschaft des päpstlichen Schreibens sei nach wie vor aktuell, denn "noch immer gelte es Menschen und Entscheidungstragenden zu motivieren, über die Auswirkungen ihres Handelns auf die Ärmsten und gefährdetsten Menschen sowie das gesamte Ökosystem nachzudenken".
Kritik übten die Hilfswerke, darunter Organisationen wie Horizont 3000, Missio und Miva, vor allem am aktuellen Entwicklungsparadigma, das aufgegeben werden müsse, da es zu "Menschenrechtsverletzungen sowie ökologischem und sozialem Niedergang führt und Konflikte anheizt". Erforderlich sei ein neues Entwicklungsmodell, das den gerechten Zugang zu nachhaltiger Energie, Lebensmitteln, Wasser, Gesundheit, Bildung und Mobilität sicherstellt und "reiche Bevölkerungen wie die unsrige zur Abkehr vom Massenkonsum und zu mehr Genügsamkeit geleitet". Dazu notwendig sei jedoch auch eine politische Transformation, forderte die KOO.
Besonders der Einsatz für die Wahrung der Menschenrechte, die notwendige Freiheit der Presse und die Stabilisierung demokratischer Strukturen seien "essentiell wichtig für die friedvolle Gestaltung der gemeinsamen Zukunft", betonten die KOO-Mitgliedsorganisationen. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme vertreten sie in Anknüpfun an "Laudato si'" u.a. den Ansatz einer ganzheitlichen Ökologie, "in dem die Menschheitsfamilie in einer Kultur der globalen Solidarität und dem Schutz der Schöpfung leben soll".
Quelle: kathpress