"Aktion Leben" fordert internationales Verbot der Leihmutterschaft
Angesichts der Situation in der Ukraine fordert der überkonfessionelle Lebensschutzverein "Aktion Leben" ein internationales Verbot der Leihmutterschaft und ein klares nationales Verbot in Österreich. "Dass die neugeborenen Babys nicht bei ihren Müttern, die sie geboren haben, gelassen werden, zeigt einmal mehr, dass das Kindeswohl bei Leihmutterschaft in dramatischer Weise kein relevanter Faktor ist und Bindung bei dieser Methode vorsätzlich unterbunden wird", sagte Generalsekretärin Martina Kronthaler am Dienstag in einer Aussendung.
Leihmütter sollten emotional möglichst keine Bindung aufbauen. Es sei schon vorgekommen, dass Leihmütter sich nicht von den Kindern trennen wollten und das solle um jeden Preis verhindert werden, so Kronthaler weiter. "Was die Bilder aus der Ukraine auch vermitteln, ist die Dimension von Leihmutterschaft. Es ist ein riesiges Geschäft, das sehr professionell aufgezogen worden ist - in Ländern, in denen die Armut groß und die Schutzbestimmungen niedrig sind. Wir brauchen deshalb ein internationales Verbot. Wir müssen außerdem viel mehr informieren in den Zielmärkten wie Österreich".
In der Ukraine erschüttern seit Wochen Bilder von Baby-Sälen, in denen Dutzende Babys, einige von ihnen offenbar schon ein paar Wochen alt, ihren Start ins Leben Bett an Bett zubringen und aufgrund der Corona-Krise auf Abholung warten. Auch die oft erzwungene Trennung von ihren leiblichen Müttern habe gerade in dieser Situation gravierende Auswirkungen auf die Neugeborenen. "Kinder werden dadurch um die wichtige frühe Erfahrung des Wahrgenommen-Werdens, des Austausches auf einer tieferen emotionalen Ebene gebracht", kritisierte Kronthaler.
Leihmutterschaft setze Kinder und Mütter zudem zahlreichen Risiken in der Schwangerschaft aus. Jede Leihmutterschaft ist eine Risikoschwangerschaft, da den Frauen im Rahmen einer In-vitro-Fertilisation fast immer fremde Eizellen eingesetzt werden. Das Risiko für Praeklampsie in der Schwangerschaft steige dadurch deutlich.
Der Verein appelliert an die Regierung, 30 Jahre nach Einführung der Kinderrechte diese auch im Bereich der Reproduktionsmedizin gelten zu lassen und Leihmutterschaft als das zu betrachten, was sie sei: Kinderhandel und oft auch verbunden mit sklavenähnlichen Verhältnissen für die Leihmütter.
2017 publizierte "Aktion Leben" eine Broschüre zum Thema Leihmutterschaft. Auch durch die Website www.leihmutterschaft.at macht der Verein auf das Problem der Leihmutterschaft aufmerksam. Die Broschüre "Leihmutterschaft. Frau und Kind als Ware" kann um 3 Euro bei "Aktion Leben" bestellt werden.
Quelle: kathpress