Feulner: Pfingsten ruft zu Wertschätzung aller Menschen auf
Die Pfingstbotschaft kann säkular ausgelegt als Wertschätzung aller Menschen und Nationen im Zeitalter der Globalisierung ohne Diskriminierung verstanden werden. Das hat der Wiener Liturgiewissenschaftler, Hans-Jürgen Feulner, am Freitag gegenüber Kathpress auch im Rückgriff auf liturgische Texte des Pfingstfestes gesagt. Für den gläubigen, nicht-säkularen Christen, müsse man natürlich auch mehr daraus gewinnen, "nämlich mit Blick auf das Osterfest, dass wir unserer Taufgnade mit der Kraft des Heiligen Geistes treu bleiben mögen", so Feulner. Pfingsten sei krönender Abschluss der 50-tägigen Festzeit nach Ostern.
Sorgen mache ihm, dass viele Menschen, auch Christen und Katholiken, heute nicht mehr wissen, was an Pfingsten gefeiert wird.
Hat man zumindest noch eine relative vage Vorstellung vom Weihnachtsgeheimnis, noch vager für Ostern, so fehlt dies leider für das Pfingstfest überhaupt.
Eng verbunden mit Pfingsten ist auch die Firmung. Das Sakrament ist im Westen zum Sakrament der Geistgabe geworden und auch Abschluss der Initiation, "also der Vollendung der Eingliederung in die Kirche." Mit dem Sakrament der Firmung werden Jugendliche erst "vollständige" Christen "und Glieder der Kirche. Und die besondere Gabe des Heiligen Geistes, die Christus verheißen und am Pfingstfest den Jüngern mitgeteilt hatte, wurde von diesen und später von den Bischöfen als ihren Nachfolgern den Getauften durch das Firmsakrament weitergegeben. Eigentlich sollen die Firmlinge durch die besondere Gabe des Heiligen Geistes vollkommener Christus ähnlich werden."
Nachdenklich stimmt Feulner, dass sich heute bei Weitem nicht mehr alle Erstkommunikanten firmen lassen, und diejenigen, die es täten, stünden nicht alle vollständig dahinter und entfremden sich der Kirche immer mehr. "Wobei aber nicht ausgeschlossen ist, dass sich Gefirmte zunächst von der Kirche und dem Glauben entfernt, aber nach einigen Jahren oder gar Jahrzehnten wieder zurückfinden, wobei man die Wirkung der damals mitgeteilten Firmgnade bzw. den Heiligen Geist nicht einfach so ausschließen darf."
Quelle: kathpress