Prokschi plädiert für "neue Akzente in der Ökumene"
Für "neue Akzente in der Ökumene" hat der Vorsitzende des "Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich" (ÖRKÖ), Domdekan Rudolf Prokschi, in einem Interview in der neuesten Ausgabe des "Pro Oriente"-Magazins plädiert. Wörtlich stellte Prokschi fest: "Strukturell geht es darum, den bisher rechtlich unverbindlichen Zusammenschluss von Kirchen in eine neue Form zu bringen und sich stärker in die Gesellschaft einzubringen. Dazu bedarf es auch einer Infrastruktur". Der ÖRKÖ-Vorsitzende ist auch dafür, Gespräche mit christlichen Gemeinschaften aufzunehmen, die noch außerhalb stehen, z.B. freikirchlichen Formationen.
Durch einen jahrzehntelangen Prozess sei die Ökumene in Österreich gut gewachsen, betonte Prokschi: "Wir können dankbar auf diesem Fundament, das Pioniere vor uns gelegt haben, weiterbauen und neue Schritte wagen". Eine "gewisse Gefahr" sieht der ÖRKÖ-Vorsitzende darin, "dass wir das bisher Erreichte nur verwalten". Das eigentliche Ziel, "die sichtbare Einheit in der eucharistischen Gemeinschaft", dürfe nicht aus den Augen verloren werden.
Als sehr wichtig erachtet es Prokschi, die Jugend für die Ökumene zu begeistern. Daher sei zum Beispiel in der neu konstituierten Ökumene-Kommission der Erzdiözese Wien auch eine Jugend-Arbeitsgruppe gebildet worden. Ursprünglich war im Herbst in Kooperation mit "Pro Oriente" eine Veranstaltung mit Jugendlichen aus verschiedenen christlichen Traditionen geplant, um junge Leute "konfessionsüberschreitend" über ihre Anliegen und Fragen ins Gespräch zu bringen. Bedingt durch die Coronavirus-Epidemie musste die Veranstaltung aber verschoben werden.
Quelle: kathpress