Katholische Aktion Wien unterstützt "Green Deal"-Forderung
Die Corona-Krise soll als Anstoß genützt werden, um die Wirtschaft klimagerecht und sozial umzubauen. Das hat die Katholische Aktion Wien mit ihrer Forderung nach Konkretisierung des von der EU-Kommission noch vor der Pandemie ausgerufenen "Green Deal" unterstrichen. Wie KA-Wien-Präsident Walter Rijs in einer Aussendung am Dienstag festhielt, sollten mit dem Corona-Konjunkturprogramm zugleich "die Weichen gestellt werden, um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden". Die Bundesregierung sei angehalten, einen "Klima-Corona-Deal für Österreich" auf Schiene zu bringen.
Rijs verwies gleichzeitig auf einen Offenen Brief von mehr als 100 Organisationen und 500 Wissenschaftern, dessen Forderungen von der Katholischen Aktion unterstützt werde, aber auch von weiteren katholischen Organisationen wie Jungschar, Jugend, Frauenbewegung, Arbeitnehmerbewegung, Welthaus, Umweltbüro und Katholischer Sozialakademie. Darin ist festgehalten, dass die Regierung jetzt durch die kluge Verteilung der Rettungsgelder tausende neue und langfristig sichere klimafreundliche Arbeitsplätze schaffen und regionales und emissionsarmes Wirtschaften fördern könne. Nicht umweltbelastende Berufsfelder wie Pflege, Bildung, Gesundheit und Kinderbetreuung sollten deutlich ausgebaut werden.
Vermögende "zur Kasse bitten"
Rijs sprach sich für eine Förderung jener Unternehmen und Wirtschaftszweige aus, die in Richtung klimafreundliche Zukunft aktiv sind. Dafür werde es besondere Maßnahmen zur Qualifizierung, Weiterbildung sowie Beschäftigung vor allem für die wirtschaftlich Schwächsten brauchen. Zur Finanzierung dieser Neuausrichtung sagte der KA-Wien-Präsident:
Jetzt ist definitiv der Anlass, Vermögens- und Erbschaftssteuern einzuführen, transnationale Konzerne wie Amazon und Google zur Kasse zu bitten und mit einer Transaktionssteuer die Börsenspekulationen einzudämmen.
Insgesamt gelte es die Krise nach hohen demokratischen Standards zu bewältigen. Auch sollten die ärmsten Staaten durch das Streichen von Schulde entlastet werden.
Rijs berief sich in seiner Stellungnahme auf Papst Franziskus, der in seiner Enzyklika "Laudato si" bekräftigt habe, "dass die ökologische und die soziale Krise zwei Seiten einer Medaille sind, die nur mit einem vernetzten Lösungsansatz gemeistert werden können".
Quelle: kathpress