Dreikönigsaktion begrüßt Vorschlag für EU-Sorgfaltspflichtgesetz
Die Hilfsorganisation der Katholischen Jungschar, die Dreikönigsaktion, begrüßt den Vorschlag für ein EU-Sorgfaltspflichtgesetz, das kürzlich EU-Justizkommissar Didier Reynders ins Gespräch gebracht hatte. Dieses soll Unternehmen zur Achtung von Menschenrechten und Umweltstandards in ihren Wertschöpfungsketten verpflichten und rechtliche Sanktionen bei Verstößen vorsehen sowie Klagemöglichkeiten für Betroffene enthalten, so die Dreikönigsaktion am Dienstag in einer Aussendung. Freiwillige Handlungsempfehlungen an Unternehmen führten nicht im notwendigen Maße zu mehr Klima- und Menschenrechtsschutz. Verbindliche Regeln für Unternehmen seien daher unumgänglich.
"Seit vielen Jahrzehnten sind wir in Ländern aktiv, in denen globale Lieferketten beginnen. Kinder müssen auf Kakao-Plantagen Westafrikas schuften, giftiger Bergwerksschlamm riss in Brasilien ganze Dörfer mit, indigene Gemeinschaften werden für Soja-Anbau von ihrem angestammten Land vertrieben. Eines haben all diese Fälle gemeinsam: Die Produkte gehen auch nach Europa, und Geschädigte haben wenig Chance auf Gerechtigkeit. Bindende Sorgfaltspflichten wären ein wirkungsvolles Mittel, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in unseren Schwerpunktländern zu stoppen", betonte Jakob Mayerhofer-Wieser, Geschäftsführer der Dreikönigsaktion.
Die Corona-Krise habe globale Lieferketten ins Rampenlicht gerückt. Diese besser, das heißt vor allem transparenter und verantwortungsvoller zu organisieren, sei das Gebot der Stunde. "Die EU-Kommission setzt die Segel und nimmt Kurs auf mehr Verantwortung in globalen Lieferketten." Die österreichische Bundesregierung habe sich in ihrem Regierungsübereinkommen zum Kampf gegen ausbeuterische Kinderarbeit und zu internationalem Menschenrechtsschutz bekannt. Es liege nun an ihr, an Bord zu gehen und den Vorstoß aktiv zu unterstützen. Gerade dem Land, das zurzeit den Vorsitz im UN-Menschenrat innehat, würde das besonders gut anstehen, so der Appell von Mayerhofer-Wieser.
Quelle: kathpress