Messe im Stephansdom zum 100. Geburtstag von Johannes Paul II.
Am 18. Mai wäre Papst Johannes Paul II. (1978-2005) 100 Jahre alt geworden. Im Gedenken an den "Jahrtausendpapst" findet an diesem Tag um 18 Uhr im Wiener Stephansdom ein feierlicher Gottesdienst mit dem Heiligenkreuzer Abt Maximilian Heim und Dompfarrer Toni Faber statt. Dabei wird auch eine seit dem Vorjahr im Stephansdom befindliche Haarreliquie von Karol Wojtyla zu sehen sein, wie die Wiener "Freunde des Heiligen Johannes Paul II." der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress mitgeteilt haben. Der Lemberger Erzbischof Mieczyslaw Mokrzycki, der sieben Jahre lang Sekretär des 2014 heiliggesprochenen Papstes war, übergab Dompfarrer Faber im Vorjahr die in einer kleinen Kapsel gefasste Reliquie, die seither in der Reliquiensammlung von St. Stephan aufbewahrt wird.
Der lange geplante Festgottesdienst zu dem Jubiläum kann wegen der Corona-Pandemie nur in kleinerem Rahmen gefeiert werden. Nach den jüngsten Lockerungen für öffentliche Gottesdienste werden aber 300 Plätze für Mitfeiernde vor Ort im Dom verfügbar sein, die über Platzkarten (Anmeldung über die Website https://jp2.at) vergeben werden. Zusätzlich wird "radio klassik Stephansdom" die Messe via Radio und Videostream live übertragen. Auch über das österreichische polnischsprachige "Radio Droga" kann der Gottesdienst mitgefeiert werden.
Die Verehrung für den Papst aus Polen sei "ungebrochen" lud Joanna Lukaszuk-Ritter vom "Johannes-Paul-II.-Verein in Österreich" im Kathpress-Gespräch zur Mitfeier des Gottesdienstes, bei dem Leben und Wirken von Karol Wojtyla im Gebet gewürdigt werden sollen. Die Messe wird in deutscher Sprache mit internationalen Akzenten gefeiert.
Johannes Paul II. hatte bei seinen drei Wien-Besuchen (1983, 1988, 1998) stets in der im Eingangsbereich des Stephansdoms gelegenen Eligius-Anbetungskapelle im längeren stillen Gebet verweilt. Am 12. September 1983 feierte er im Stephansdom auch einen Gottesdienst mit Vertretern des Laienapostolats und verschiedener kirchlicher Dienste. Auch 1988 (23. Juni) stand ein Vespergottesdienst in der Wiener Kathedrale auf dem Programm der Papstreise.
Gottesdienst auch am Kahlenberg
Bei seiner Österreichvisite 1983 besuchte Johannes Paul II. auch die Josefskirche auf dem Wiener Kahlenberg. Anlass bot das 300-Jahr-Gedenken der Befreiung Wiens von der osmanischen Belagerung durch das vom polnischen König Jan Sobieski vom Kahlenberg aus angeführte Entsatzheer. Johannes Paul II. weihte 1983 eine Seitenkapelle der Muttergottes von Tschenstochau und ließ auch seine Schuhe und seinen Pileolus zurück, die seither in einer Glasvitrine in der Kirche zu sehen sind.
In der als polnisches Nationalheiligtum geltenden Kirche am Kahlenberg findet zum 100. Geburtstag des polnischen Papstes ein weiterer Gedenkgottesdienst statt, den der Zwettler Abt Johannes Maria Szypulski am 17. Mai um 12 Uhr feiern wird, wie Kirchenrektor Roman Krekora auf Kathpress-Anfrage bestätigte. Für Gläubige, die in der Kirche keinen Platz finden, werde die Messe per Lautsprecher auf den großen Vorplatz der Kirche übertragen, so Krekora.
Geistlicher Geburtstagsstrauß
Einen "geistlichen Geburtstagsstrauß" erhofft sich der "Johannes-Paul-II.-Verein" zum 100. Geburtstag von Karol Karol Wojtyla auch durch eine weitere Aktion. Weil wegen der Corona-Beschränkungen nur kleine Gedenkgottesdienste zum Jubiläum stattfinden können, ruft man Priester unter dem Motto "100 x 100" dazu auf, am 18. Mai eine Heilige Messe als Dank für das Pontifikat Johannes Pauls II. zu feiern. Insgesamt sollen so mindestens 100 Gottesdienste zum 100. Geburtstag zusammenkommen. Über die Website https://jp2.at können die Messen in eine Liste eingetragen werden.
Die Gebetsinitiative hat mittlerweile die Grenzen Österreichs bereits überschritten: Neben Priestern aus Brasilien, Frankreich und Ungarn, wird auch der Nuntius in Polen, Erzbischof Salvatore Pennacchio, sich am 18. Mai mit einem Gottesdienst in der Apostolischen Nuntiatur in Warschau beteiligen.
Quelle: kathpress