Schönborn für Wohltätigkeit statt Kommerz am Muttertag
"Ursprünglich war der Muttertag ein Tag der Wohltätigkeit, kein Tag des Kommerzes." Mit diesen Worten hat Kardinal Christoph Schönborn in seiner Freitags-Kolumne in der Zeitung "Heute" an den Ursprung des heuer am 10. Mai begangenen Ehrentages für alle Mütter erinnert. Die amerikanische Methodistin Anna Marie Jarvis habe den "Tag der Mutter" im Andenken an ihre eigene Mutter etabliert, die sich unermüdlich für andere Menschen engagiert hatte. Ihr Plan sei ein Tag gewesen, an dem Frauen für mehr Solidarität, für soziale Dienste, für den Frieden werben. Gegen die bald einsetzende Kommerzialisierung habe Jarvis selber erbittert gekämpft, schrieb Schönborn.
Der Kardinal dankte zwei Tage vor dem Muttertag "allen, die sich für sozial Schwache einsetzen" und dafür, was Mütter "oft im Verborgenen" jeden Tag leisten. Jeden Tag. Besondere Aufmerksamkeit erbat er für jene Mütter, die besonders unter der gegenwärtigen Corona-Krise leiden. Schönborn hob in seiner Kolumne besonders die St. Elisabeth-Stiftung der Erzdiözese Wien hervor, die schwangeren Frauen, wohnungslosen, alleinerziehenden Müttern mit ihren Kindern oder Familien in schwierigen Lebenssituationen wertvolle Unterstützung biete.
Stiftung: Muttertag im Schatten der Krise
Die St. Elisabeth-Stiftung selbst unterstrich in einer Aussendung zum Muttertag die Notwendigkeit, Schwangeren, Alleinerzieherinnen mit ihren Kindern und Familien in Not gerade jetzt zu unterstützen. Es gelte Bedürftigen in ein Arbeitsleben zu integrieren und ihnen in Folge ein eigenständiges Wohnen mit ihren minderjährigen Kindern zu ermöglichen, so die Forderung der kirchlichen Stiftung am Freitag.
"Die Not der Frauen ist durch die Corona-Pandemie größer denn je und die Möglichkeit, ihnen zu helfen, hängt von unseren Mitteln ab. Besonders am Muttertag ist es wichtig, auch an Mütter zu denken, die unter dem Existenzminimum leben", betonte Geschäftsführerin Nicole Meissner.
Die Zahl der Telefonate und der Bedarf nach Beratung sei seit Ausbruch der Krise enorm gestiegen. Themen seien u.a. Kindergeld, Kurzarbeit, Kündigungsfristen oder Asylfragen. Ziel der St. Elisabeth-Stiftung ist es, Frauen in Not und deren Kindern zu helfen und "eine Chance auf einen Neuanfang zu geben". Das Motto "Mama, du schaffst das!" begleite die Stiftung bei ihrem Tun. Das Angebot umfasst eine Familien-, Rechts- und Schwangerenberatungsstelle, zwei Mutter-Kind-Häuser mit einem eigenen sozialpädagogischen Team, Wohnprojekte, Startwohnungen sowie eine Webstube und Kreativwerkstatt. (Info: https://www.elisabethstiftung.at; Spenden auf das Konto IBAN: AT30 1919 0000 0016 6801)
Quelle: kathpress