Bischof Glettler richtet Brief und Video an Erstkommunionkinder
"Die Erstkommunion werden wir ganz sicher feiern, wenn auch etwas später und einfacher. Versprochen!" Mit diesen Worten hat sich der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler an die Erstkommunionkinder seiner Diözese gewandt. In einem Brief schreibt er allen Kinder, die in diesen Tagen das Fest der Erstkommunion gefeiert hätten: "Bestimmt habt Ihr Euch schon sehr auf die Erstkommunion gefreut. Es geht Euch vermutlich wie den Sportlern: Lange haben sie trainiert - und dann? Dann kommt dieses blöde Corona-Virus dazwischen. Alles muss verschoben werden, nicht nur die Olympischen Spiele, auch die Erstkommunion. Schade."
Der Bischof dankt den Kindern zugleich für ihr Verständnis: "Ja, es stimmt: Wir müssen jetzt vorsichtig sein, damit nicht noch mehr Menschen krank werden oder sterben. Ich glaube, Ihr versteht das. Danke!"
Bischof Glettler erzählt in dem Schreiben u.a. von seiner eigenen Erstkommunion und er legt den Kindern auch dar, welche Bedeutung im Wort "Kommunion" steckt: "Das Wort Kommunion bedeutet Gemeinschaft. Wie wichtig sie ist, merken wir jetzt. Euch geht Gemeinschaft ab, weil Ihr nicht in der Schulklasse seid oder mit Euren Freunden spielen könnt. Doch Menschen halten jetzt in der Corona-Krise fast besser zusammen als vorher - man ruft sich gegenseitig an und fragt nach, wie es Opa und Oma geht. Das ist auch Gemeinschaft, selbst wenn man sich körperlich nicht nahe sein kann."
Jesus habe immer Menschen um sich versammelt, so Glettler weiter: "Er hat nicht geschaut, ob jemand reich oder besonders gescheit ist. Nein, Jesus hat alle Menschen zu sich gerufen, auch die Versager, die Sünder und vor allem jene, die krank waren oder fremd. Jesus zeigt uns, wie Gott ist - alle dürfen zu ihm kommen!" Bei jeder Heiligen Messe erlebe man eine bunt zusammen gewürfelte Gemeinschaft. "Das ist Kirche. Jesus lädt Dich dazu ein!"
Das kleine Stückchen Brot - in der Eucharistiefeier gesegnet und gewandelt - "ist der Leib Christi. Nicht nur ein schöner Gedanke oder ein tolles Bild von ihm", so der Bischof weiter in seinem Brief an die Kinder. Und das Beste komme noch: "Du darfst dieses verwandelte Brot essen, Jesus aufnehmen und mit ihm ganz Kommunion haben - also Gemeinschaft von Herz zu Herz." - Mit ähnlichen Worten wendet sich der Bischof auch in einem auf Youtube abrufbaren Video an die Erstkommunionkinder.
Auch den Eltern der Erstkommunionkinder hat Bischof Glettler einen Brief geschrieben und sie u.a. ermutigt, den Kindern aus der Bibel vorzulesen und ihnen mit regelmäßigen Ritualen Halt und Stütze zu geben. (Infos: www.dibk.at)
Zuversicht in Kärnten
Jakob Ibounig, Ordinariatskanzler der Diözese Gurk, hat sich in der ORF-Sendung "Kärnten heute" am Sonntagabend optimistisch gezeigt, dass Erstkommunionen und Firmungen noch heuer nachgeholt werden können; wenn zum Teil auch erst im neuen Schuljahr.
Was Firmungen betrifft, "kann vielleicht einiges während der Ferien stattfinden, nachdem davon ausgegangen werden kann, dass viele auch im Sommer die Grenzen unseres Landes nicht verlassen können. Viele werden mehr zu Hause sein und da ist für die Pfarren mehr möglich."
Möglicherweise könnten heuer nicht nur der Bischof und einige wenige hohe Würdenträger die Firmung bei großen Sammeltermine spenden, sondern es könnten auch Pfarrer oder Dechanten mit der Firmspendung beauftragt werden, berichtet Ibounig über entsprechende Überlegungen der Diözesanleitung. Diese Vorgehensweise wäre auch durch das Kirchenrecht gedeckt.
Quelle: kathpress