Theologin: "Will mich nicht an das Tragen von Masken gewöhnen"
So sinnvoll und gut begründbar das von der Bundesregierung angeordnete Tragen von Schutzmasken in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln auch sei - "ich will mich nicht an das Tragen von Masken gewöhnen". Das hat die Theologin und Leiterin des Seelsorgeamtes der Diözese Gurk-Klagenfurt, Anna Hennersperger, in einem Beitrag für die Theologie-Website feinschwarz.net damit begründet, dass sie "Menschen ins Gesicht schauen und nicht nur ihre Augen sehen", durch Mimik vermittelte Stimmungen erkennen und selbst ausdrücken möchte. Nicht umsonst heiße es "sein wahres Gesicht zeigen", wenn jemand eine bisher unbekannte Seite seiner Persönlichkeit offenbart, wies Hennersperger hin. Und Nagelproben für das "wahre Gesicht" seien erfahrungsgemäß vor allem Krisensituationen.
Die Seelsorgeamtsleiterin stellte hier auch einen Zusammenhang zum österlichen Geschehen her: Zur Zeit des Passahfestes im Jahr 30 oder 31 habe Jesus in Jerusalem "der Welt das wahre Gesicht Gottes gezeigt". Sichtbar sei eine Liebe geworden, die "sich tief hinabbückt" im Dienst an den anderen, die "im Fragment des Teilens das Ganze vermehrt" und die ihre Sendung nicht verriet, um angesichts von Todesgefahr davonzukommen.
In Jesus sei Gott "tief in das Leid, den Schmerz und die Sterblichkeit der Menschen eingetaucht" und habe all das am eigenen Leib verspürt. Am Ostermorgen schließlich seien Frauen aus dem Gefolge Jesu zu dessen Grab gegangen und hätten lange nicht begreifen können, "welch unglaubliche und ungeheuerliche Botschaft ihnen dort offenbar wurde". (Link: www.feinschwarz.net/das-wahre-gesicht-zeigen)
Quelle: kathpress