Gründonnerstag: Lackner betont Sehnsucht nach Sakramenten
Im kleinsten Rahmen hat Erzbischof Franz Lackner im Salzburger Dom die Gründonnerstagsliturgie gefeiert. "Die eucharistische Opferfeier können wir heute nicht in der Fülle des ganzen Gottesvolkes tun, sondern lediglich stellvertretend für alle", so der Erzbischof in seiner Predigt. Doch er versicherte, dass "alle Menschen mit gläubigen Herzen in diesen Bund mit hinein genommen" seien. Die Messe wurde via Livestream übertragen.
Lackner, der dem Franziskanerorden angehört, berichtete in der Predigt von einer Erzählung eines Mitbruders aus der Ukraine aus Kindertagen, als das Land noch unter kommunistischer Herrschaft stand und es in den Dörfern keine Priester mehr gab. Trotzdem habe sich die Gemeinde - ohne Priester - jeden Sonntag zum Gottesdienst versammelt. Dort, wo eigentlich die Wandlung hätte stattfinden sollen sowie bei der ebenfalls nicht vorhandenen Kommunion hätten die Menschen im stillen Gebet verharrt. In dieser Stille, so sagte man sich, komme Jesus. Lackner:
Auf diese Weise hat eine Pfarrgemeinde das getan, was in jeder Eucharistiefeier geschehen soll, nämlich ein Gedächtnis zu feiern, an das, was Jesus, als er wusste, dass seine Stunde gekommen war, getan hatte. Er wollte eine Gedächtnisfeier begehen, mit den Seinen, die er liebte. Diese Erinnerung hat die Gemeinde meines Mitbruders in schwierigen Zeiten wach gehalten.
Die Menschen in der Ukraine hätten die Erinnerung an die Gegenwart Gottes in den Sakramenten nicht vergessen und in ihnen sei auch die Sehnsucht nach den sakramentalen Tröstungen und Stärkungen gewachsen, "sodass sie, als die Zeit sich änderte, bereit waren, Gott zu empfangen", so Lackner und weiter: "Sollten wir uns durch dieses Beispiel nicht erbauen lassen?"
Quelle: kathpress