Katholische Privatschulen um finanzielle Entlastung von Eltern bemüht
Die katholischen Privatschulen sind in Coronazeiten um eine möglichst hohe finanzielle Entlastung der Eltern bemüht. Das bedeutet einerseits eine teilweise Reduktion von Elternbeiträgen und zum anderen individuelle Vereinbarungen in Härtefällen. Das hat die Leiterin des Interdiözesanen Amts für Unterricht und Erziehung sowie des Schulamts der Erzdiözese Wien, Andrea Pinz, am Freitag im Kathpress-Interview betont und am Beispiel der Schulstiftung der Erzdiözese Wien illustriert. Die Schulstiftung mit ihren 23 Schulen stehe wie alle privaten Schulerhalter derzeit vor der Herausforderung, trotz Schulschließungen den Unterricht, mögliche Betreuung und die Schulinfrastruktur aufrecht zu erhalten.
In den Privatschulen werden zwar die Gehälter für das lehrende Personal von Bund bzw. Ländern übernommen, für alle weiteren Kosten müssten aber die Schulerhalter aufkommen. Das betrifft etwa die Kosten für die Instandhaltung der Schulgebäude und die weitere Infrastruktur, aber etwa auch die Gehälter des betreuenden und nicht-pädagogischen Personals.
Das Schulgeld bleibe in den Einrichtungen der Schulstiftung in bisheriger Höhe aufrecht. Für Familien in wirtschaftlichen Schwierigkeiten suche man aber nach individuellen Lösungen und vereinbare Reduktionen und Stundungen. Pinz berichtete von einigen Schulstandorten, wo es auch innerhalb der Eltern bereits große Solidarität gibt, "und Eltern, die die finanziellen Möglichkeiten haben, für andere vorübergehend das Schulgeld bezahlen". Die Beiträge für die Nachmittagsbetreuung der Schulen wurden - vorerst für April - erlassen. Auch die Essensbeiträge würden nicht eingezogen. Wie es dann im Mai weitergeht, sei derzeit noch nicht absehbar, so Pinz.
Die Schulstiftung verzichte mit den reduzierten Beiträgen bereits auf einen Teil ihrer Einnahmen, ohne dass die laufenden Kosten entsprechend verringert wurden. Man sei dennoch zuversichtlich, die Krise wirtschaftlich mit verkraftbaren Schäden zu überstehen, so Pinz:
Es geht darum, die rechte Balance zu finden. Das heißt, einerseits jenen zu helfen, die durch die Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, und andererseits die Weiterführung der Schulen zu gewährleisten.
In der aktuellen Situation gehe nicht nur der Unterricht - wenn auch in ungewohnter Form - weiter, sondern man stelle auch gemäß den Maßgaben der Regierung die Betreuung für jene Kinder sicher, deren Eltern in sogenannten systemerhaltenden Berufen unabkömmlich sind. Die Schülerinnen und Schüler würden bei Bedarf sowohl zu den regulären Unterrichtszeiten als auch zu den gewohnten Zeiten der Nachmittagsbetreuung beaufsichtigt. "Und es werden in den letzten Tagen wieder mehr Schüler, die eine solche Betreuung brauchen", so die Schulamtsleiterin.
Quelle: kathpress