Katholische Erwachsenenbildner richten Hilfsappell an Faßmann
Die kirchlichen Bildungshäuser sind durch die Corona-Pandemie in ihrer Existenz gefährdet, viele können nur Teile der aktuellen Sonderförderungen in Anspruch nehmen. Das "Forum Katholischer Erwachsenenbildung" und die "ARGE Bildungshäuser" haben daher an Bildungsminister Heinz Faßmann das "inständige Ersuchen" gerichtet, die gemeinnützigen Erwachsenenbildungseinrichtungen unter den Rettungsschirm der Bundesregierung zu nehmen. "Die Corona-Krise darf nicht dazu führen, dass die Infrastruktur für allgemeine, berufliche und gesellschaftspolitische Bildung dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen wird", heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben.
Die Ausbreitung des Corona-Virus und die damit einhergehenden Beschränkungen bei Veranstaltungen und Übernachtungen hätten "bereits jetzt verheerende Folgen für unsere gemeinwohlorientierten Bildungs-, Tagungs- und Jugendhäuser", schlugen die beiden Trägerorganisationen Alarm. Alle Veranstaltungen seien abgesagt, sämtliche Einnahmen würden ausbleiben. Die Bildungshäuser und ihre Mitarbeiter seien angewiesen auf politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Unterstützung, damit ihr Überleben gesichert werden kann.
Und die Auswirkungen der aktuellen Krise würden über die Aufhebung der Beschränkungen in den nächsten Wochen hinausreichen und wahrscheinlich bis ins Frühjahr 2021 anhalten, befürchten Forum und ARGE. Der Grund liege darin, dass Betriebe und Bildungsteilnehmende um den Wiederaufbau ihrer eigenen Existenzen kämpfen müssten und daher Bildungsmaßnahmen hintanstehen lassen würden. Bildungshäuser seien in dieser Situation besonders auf finanzielle Unterstützung angewiesen. An Minister Faßmann erging der Appell, den Ausfallfonds für mittelständische Betriebe auch für Bildungshäuser zu öffnen.
Auch indirekte finanzielle Unterstützung hilft
Ersucht wird um direkte Finanzspritzen wie Zuschüsse oder zinslose Darlehen. Auch indirekte finanzielle Unterstützung könne weiterhelfen - etwa die Übernahme von Stornogebühren. Es sei auch klarzustellen, dass nun durch behördlich veranlasste Maßnahmen der Versicherungsfall für meldepflichtige Ereignisse eintritt. Die Träger ersuchen auch um Außerkraftsetzung der Pönalbestimmungen bzgl. (vorübergehend) nicht erbrachter Leistungen in allen Förder- oder Leistungsverträgen der öffentlichen Hand.
"Von unserer Seite sind wir bereit, jede Form der Unterstützung zur Bewältigung der Krise zu leisten", versichern Forum und ARGE. Sie boten die Infrastruktur ihrer Häuser an, um die örtlichen Behörden zu unterstützen und zu entlasten - was teilweise bereits jetzt geschehe: Einzelne Bildungshäuser würden Räume und Betten als Notunterkünfte für Pflegebedürftige zur Verfügung stellen.
Quelle: kathpress