KPH Wien/Krems lehrt jetzt im "Coronakrisen-Modus"
Die KPH Wien/Krems und auch die weiteren Pädagogischen Hochschulen lehren jetzt im "Coronakrisen-Modus": Der Unterrichtsbetrieb sei zu hundert Prozent digitalisiert worden und die diesbezügliche Initiative der Bundesregierung "schneller als je gedacht ... vollständig umgesetzt" worden, berichtete Christoph Berger, Rektor der KPH Wien/Krems sowie Vorsitzender der RÖPH (Rektor/innenkonferenz der österreichischen Pädagogischen Hochschulen) am Montag in einer Aussendung. An der kirchlichen KPH Wien/Krems seien die Onlinekurse auf der Lernplattform Moodle innerhalb kürzester Zeit von 300 auf 900 Lehrveranstaltungen erweitert worden. Die vorgesehene Anzahl von Absolventen könne damit dem Bildungssystem im Herbst als Lehrkräfte zur Verfügung stehen.
Noch vor kurzem habe sich niemand vorstellen können, dass die Vorgaben der Regierung zum Thema der Digitalisierung der Schulen "so zwingend umfassend und kurzfristig umgesetzt werden muss - und kann", blickte Rektor Berger zurück. Am 16. März mussten alle Lehrenden und Studierenden in häusliche Isolierung oder Quarantäne geschickt werden. Bereits eine Woche später berichten die PHs von der erfolgreichen Umstellung ihrer gesamten Lehre auf eLearning.
In der KPH Wien/Krems sei das keine leichte Übung gewesen, so Berger: Die technischen Voraussetzungen, die Sicherstellung der Stabilität der Rechenzentren und die Servicierung der Erhöhung des Datenverkehrs seien große Herausforderungen für die Verantwortlichen gewesen. "Jetzt sind wir unfreiwillig vollständig im digitalen Zeitalter angekommen", die Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden laufe dabei hervorragend, informierte der Rektor.
Nach dieser "Pionierleistung" soll nun weiter professionalisiert werden. Die nächsten Schritten sollen nicht mehr nur auf das Funktionieren einer guten, virtuellen Lehre abstellen, sondern weitere Details hinzufügen, "etwa wie Leistungen objektiviert und bewertbar werden". Es solle auch möglich sein, praktische Unterrichtseinheiten virtuell erlernbar zu machen, "also wie zum Beispiel eine erlebbare Schulpraxis funktionieren könnte, ohne physisch vor Ort zu sein".
Die Lehrenden an den Pädagogischen Hochschulen hätten in nur einer Woche gelernt, wie die digitale Alltags-Zusammenarbeit in der Hochschule funktionieren kann, teilte Berger weiter mit. Es wurden Telefon- und Videokonferenzen abgehalten und dafür zur Verfügung stehende technische Lösungen evaluiert. "Wir erarbeiten und definieren in diesen Tagen dazu unsere neuen, technischen Standards. Eine sehr belastende und herausfordernde, aber auch produktive Zeit!", resümierte Berger abschließend.
Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems ist Österreichs größte Private Pädagogische Hochschule mit sieben Standorten in Wien und Niederösterreich. Die Aus-, Fort- und Weiterbildung in pädagogischen und religionspädagogischen Berufsfeldern erfolgt - europaweit einzigartig - in Kooperation von sieben an der Hochschule vertretenen christlichen Kirchen (Katholische Kirche, Evangelische Kirche A. und H.B., Griechisch-Orientalische Kirche, drei Orientalisch-Orthodoxe Kirchen sowie Altkatholische Kirche). Zusätzlich kooperiert die KPH in der Religionslehrerbildung mit den Freikirchen, der Islamischen Glaubensgemeinschaft, der Alevitischen Glaubensgemeinschaft, der Israelitischen Religionsgesellschaft und der Buddhistischen Religionsgesellschaft.
(Informationen: www.kphvie.ac.at)
Quelle: kathpress