Kirche und Glaube in Zeiten des Coronavirus
Die österreichischen Bischöfe haben in ihrer Erklärung vom Freitag zur Coronakrise die Gläubigen ermutigt, die Gottesdienste in der kommenden Zeit über die Medien mitzufeiern. Die Menschen können dabei bereits auf ein umfangreiches Angebot zurückgreifen, das nicht nur Gottesdienste sondern auch viel weitere spirituelle Angebote umfasst.
So überträgt beispielsweise ORF III jeden Sonntag um 10 Uhr den Gottesdienst aus der Kapelle des Wiener Priesterseminars. Jeden Donnerstag wird zudem auf ORF III um 8 Uhr die Morgenmesse von Kardinal Christoph Schönborn aus der Andreaskapelle im Erzbischöflichen Palais in Wien übertragen. Die kann darüber hinaus im Livestream täglich von Montag bis Samstag mitgefeiert werden. Der Live-Stream aus der Hauskapelle des Wiener Erzbischofs wird via YouTube unter https://www.youtube.com/watch?v=sT-l5jRya9M übertragen.
ORF III bietet seit Kurzem den Religionsgemeinschaften eine Plattform zur Feier von Gottesdiensten, zur Präsentation von Ritualen und Liedern sowie zu Lesungen aus Texten ihrer Tradition. In der Rubrik "Ermutigung" versuchen Vertreterinnen und Vertreter der jeweiligen Glaubensgemeinschaft, "die Weisheit ihrer Religion für das Leben in der Krise fruchtbar zu machen". "Feier.Stunde" richtet sich aber auch an alle, die mehr über in Österreich vertretene Religionen und Glaubensgemeinschaften erfahren wollen.
Nach der bis vorerst 29. März durchgeschalteten "ZIB 1" um 19.30 Uhr heißt es auf ORF III werktäglich um 20.10 Uhr "Miteinander - Füreinander". Der Psychotherapeut und Theologe Arnold Mettnitzer, der evangelische Bischof Michael Chalupka, Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser und Dompfarrer Toni Faber beantworten Fragen zu den Sorgen und Ängsten der Zuseherinnen und Zuseher und begleiten sie gemeinsam durch diese schwierige Phase.
Neben ORF III steht den Österreichern wie gewohnt die umfangreiche ORF-Religionsberichterstattung in ORF 2, Ö1 und den ORF-Regionalradios sowie auf religion.ORF.at zur Verfügung. In der Sendung "Bundesland heute" (ORF 2) gibt es zudem neu die Rubrik "Gedanken zum Sonntag" mit regionalen Glaubensvertretern, die in persönlichen Statements Bezug auf die aktuelle Situation nehmen. Die ORF-Regionalradios übertragen wie gewohnt jeden Sonntag um 10 Uhr den Gottesdienst aus einer Pfarre in Österreich.
Gottesdienst-Liveübertragungen gibt es zudem inzwischen auch im Privatfernsehen. "ServusTV" überträgt jeden Sonntag (9 Uhr) aus der niederösterreichischen Pfarre Rohrbach an der Gölsen. Die Messe ist auch via Livestream zu sehen.
Viele Angebote der Orden
Auch einige Klöster laden zum Mitfeiern via Internet ein. So etwa das Zisterzienserstift Heiligenkreuz, wo man u.a. täglich das Stundengebet und die Messe (Montag bis Samstag 6.25 Uhr, 11.00 Uhr und 17.00 Uhr, Sonntag 9.30 Uhr) mitbeten und mitfeiern kann. Aus der Kapelle der Päpstlichen Missionswerke (missio) wird täglich um 12 Uhr via Livestream die Messe übertragen.
Viele Ordensgemeinschaften in Österreich haben ihr Online-Angebot dieser Tage intensiviert. Gebündelt finden sich viele dieser Angebote auf der Website der Ordenskonferenz Österreich.
Auch aus dem Salzburger Dom werden täglich Andachten und Gottesdienste übertragen: Um 7.00 Uhr das Morgengebet der Domherren, um 7.20 Uhr ein Gottesdienst und um 12 Uhr das Mittagsgebet. Am Sonntag werden gleich drei Messen übertragen: um 8.30 Uhr, 10 Uhr und 11.30 Uhr, sowohl per Videostream als auch als reine Tonübertragung.
Papstmesse und Rosenkranz
Über das Internetportal "VaticanNews" kann man auch jeden Tag die Morgenmesse mit Papst Franziskus aus dem Vatikan mitverfolgen.
Der Wiener Diözesansender "radio klassik Stephansdom" hat sein liturgisches Angebot ebenfalls erweitert und überträgt von Montag bis Samstag um 12 Uhr und an Sonn- und Feiertagen um 10.15 Uhr den Gottesdienst aus dem Wiener Stephansdom.
Zahlreiche Gottesdienstübertragungen gibt es auch auf Radio Maria (wochentags 7 Uhr, am Sonntag um 10 Uhr). Hier gibt es zudem die Möglichkeit, täglich von 18.20 Uhr bis 19 Uhr gemeinsam mit den österreichischen Bischöfen den Rosenkranz zu beten.
Zentrale Website www.katholisch.at/corona
Alle Diözesen haben auf ihren jeweiligen Websites umfangreiche Informationen, Linklisten und Behelfe zusammengetragen, um mit den Menschen gemeinsam durch die schwierigen Coronazeiten zu kommen. So werden etwa in einigen Diözesen, nicht nur in Wien, die täglichen Morgenmessen der Bischöfe via Livestream übertragen. Vielfach wird auch die Möglichkeit angeboten, dass die Gläubigen via Mail Gebetsanliegen senden. Diese werden dann von den Priestern und Bischöfen bei den Gottesdiensten miteingebracht. Behelfe für Gebetsstunden zu Hause gehören hier etwa genauso dazu wie Hotlines, wo geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich Zeit für Gespräche nehmen.
Ein solches Beispiel ist die Plattform www.trotzdemnah.at der Erzdiözese Salzburg. Diese bietet neben den liturgischen Angeboten etwa auch Ideen von und für Eltern zur Gestaltung der "Coronaferien", Bibel-Podcasts für Jugendliche oder Internet-Exerzitien für eine persönliche "Auszeit". Weiters gibt es Angebote für Menschen, die Beratung suchen, aber auch für solche, die selbst helfen wollen.
Eine zentrale Einstiegsseite, über die man zu den einzelnen Websiten der Diözesen gelangt und wo sich alle Neuigkeiten rund um das Thema Kirche & Corona finden, stellt der entsprechende Schwerpunkt auf katholisch.at unter www.katholisch.at/corona dar.
Freilich sind neben der katholischen Kirche auch die anderen Kirchen in Österreich längst auf Internet-Seelsorge umgestiegen. So bietet die evangelische Kirche etwa täglich um 12 Uhr ein "YouTube-Mittagsgebet an" (Infos: www.evang.at). Die orthodoxe Kirche überträgt täglich Gottesdienst und Gebete via Livestream (Infos: www.metropolisvonaustria.at).
Ein Lese-Tipp zum Schluss: Ab sofort und bis Ostern stehen alle Ausgaben der heimischen Kirchenzeitungen nicht nur als gedruckte Wochenzeitung, sondern auch - kostenlos - als ePaper zur Verfügung. Sowohl auf der Homepage meinekirchenzeitung.at als auch auf der ePaper-App "Meine Kirchenzeitung" sind die neun diözesanen Wochenzeitungen nun vollständig auch in digitaler Form erhältlich.
Quelle: kathpress