Seelsorge in Zeiten von Corona: Erzdiözese Wien gibt Tipps
Was tun, wenn in Zeiten der Krise der persönliche Kontakt auf ein Minimum reduziert ist? Diese Frage treibt auch die Kirchen um, zumal Seelsorge von eben diesem direkten Kontakt zu den Menschen lebt. Die Erzdiözese Wien hat gleich ein ganzes Bündel an Empfehlungen veröffentlicht, wie das kirchliche Leben in reduziertem Maße weiterhin aufrechterhalten werden kann. Dazu zählt eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten der medial vermittelten Mitfeier von Gottesdiensten ebenso wie ein neues "Netzwerk Gottesdienst" zur Feier von Gottesdiensten in den eigenen vier Wänden und Empfehlungen für den Umgang mit Senioren, Kranken und pflegebedürftigen Menschen.
Mit der eigens freigeschalteten Website www.netzwerk-gottesdienst.at möchte das Pastoralamt der Erzdiözese etwa dazu einladen und Ideen und Materialien zur Verfügung stellen, um "von zu Hause aus ein Gottesdienst-Netzwerk zu knüpfen, von Haus zu Haus, von Wohnung zu Wohnung". Ein herunterladbares PDF-Formular leitet dazu an, eine würdige Gottesdienstfeier am eigenen Tisch und mit der eigenen Familie zu organisieren. Dazu werden liturgische Texte zum Tag sowie Gebete und auch Ideen und Anregungen für die Gestaltung einer eigenen kleinen Predigt angeboten. Man wolle mit diesem Angebot "dem negativen Bild der Absage praktisch aller liturgischen Versammlungen an einem Ort ein positives Bild der Kirche, die im Beten und Feiern vernetzt ist und bleibt, entgegensetzen", heißt es auf der Website abschließend.
Im Blick auf die besonders gefährdeten älteren Menschen ruft die Erzdiözese etwa all jene Menschen auf, die als Seniorenrundenleiterinnen und -leiter oder als "LIMA-Trainer" (Lebensqualität im Alter) aktiv sind, mit den Senioren weiterhin via Telefon, SMS oder auch Postkarten und Briefen in Kontakt zu bleiben. Jugendliche in den Pfarren werden aufgerufen, nach Möglichkeit Einkaufsdienste zu übernehmen. Ähnliches gelte für den Bereich der Pflege kranker oder pflegebedürftiger Menschen; auch hier sollte bedacht werden, dass bis zu 50 Prozent der Menschen und gerade auch jener in Pflegeheimen "nicht online" seien und also auf "analoge" Formen der Kontaktnahme angewiesen seien.
Für die Bereiche der Krankenhäuser und Pflegeheime empfiehlt die Erzdiözese außerdem angesichts aufrechter Besuchsverbote die Kontaktaufnahme mit hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, "die zum Teil noch gezielte Besuche wahrnehmen können".
Quelle: kathpress