In Krisenzeiten eine umfassende Gebetsgemeinschaft bilden
Angesichts der Einschränkungen des religiösen Lebens in Österreich appellieren Österreichs Bischöfe, diese Zeit der "Entschleunigung" auch positiv zu nutzen, "um das Wesentliche in den Blick zu nehmen" und sich z.B. mit allen anderen Betroffenen im gemeinsamen Gebet geeint zu fühlen. So ruft etwa der Salzburger Erzbischof Franz Lackner in einem Brief Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Gläubige dazu auf, mit dem vermehrten Beten des "Vaterunser" in "eine Gebetsgemeinschaft, die über alle Grenzen verbindet" einzustimmen. Und auch der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler ruft in einem Brief die Gläubigen dazu auf, "in diesen Wochen nicht weniger, sondern mehr (zu) beten". Dazu würden die Kirchen in Tirol offen bleiben.
Der Verzicht auf das gewohnte religiöse Leben stelle für viele Menschen zwar einen Verlust dar, so Lackner, dies könne aber auch "zum Segen für uns werden": Etwa in der Form, dass "in Zeiten der Einschränkung" das Gebet eine "neue Dringlichkeit" bekomme. "Bitten wir für alle, die am Coronavirus erkrankt sind, und für alle Ärzte, Pflegekräfte und Politiker, die im Moment gegen diese Krankheit ankämpfen", so der Appell des Salzburger Erzbischofs. "Wir dürfen darauf vertrauen, dass er auch in den kommenden Wochen nicht von unserer Seite weicht. Diese Hoffnung kann unsere Immunkräfte stärken und uns widerstandsfähig machen für alles, was uns schaden möchte."
Glettler: Kirchen als "Orte der Hoffnung" weiterhin offen
Auch der Innsbrucker Bischof ruft die Gläubigen dazu auf, "in diesen Wochen nicht weniger, sondern mehr (zu) beten" - etwa in den Familien; doch auch die Kirchen würden weiterhin für Beter offen stehen. Dies könne in Zeiten der Verunsicherung helfen, in denen man vermehrt die "Verwundbarkeit und Zerbrechlichkeit" des Lebens spüre.
Was zählt ist plötzlich weit von dem entfernt, was uns sonst antreibt und nervös macht. Die Entschleunigung dieser Tage ist hilfreich, um das Wesentliche in den Blick zu nehmen.
Bischof Glettler weiter: "Ganz bewusst wollen wir in den kommenden Wochen unsere Kirchen als 'Orte der Hoffnung' für das individuelle Gebet offenhalten." Die Kirchen sind nicht nur in der aktuellen Krisenzeit wichtig für die "geistliche Grundversorgung der Bevölkerung".
Quelle: kathpress