Schönborn: Einander nicht Hand geben, aber füreinander da sein
Das Coronavirus "lässt uns spüren, dass wir verwundbar sind - als Gesellschaft und jede und jeder Einzelne": Darauf hat Kardinal Christoph Schönborn in seiner Freitagskolumne in der Gratiszeitung "Heute" hingewiesen. "Wir sollen uns vorerst nicht die Hand reichen", erwähnte Schönborn eine der Vorgaben. "Umso wichtiger ist es, dass wir jetzt füreinander da sind." Das gelte für die vom Virus Betroffenen ebenso, wie für alle, die pflegen. Aber auch für die unter Krieg und Flucht Leidenden, deren Not die Caritas mittels Spenden und Einsatz in Lagern dankenswerterweise lindere. "Helfen und beten, beides brauchen wir!", betonte der Wiener Erzbischof. "Danke allen, die es tun!"
Die derzeit so "ungewohnte Fastenzeit" mit behördlich verordneten Einschränkungen zeige, dass ein Leben in Sicherheit nicht selbstverständlich ist. Dies führten auch die Bilder aus dem Norden Syriens und von den griechischen Inseln deutlich vor Augen, schrieb der Kardinal: "Kinder, die im Dreck spielen, unter Planen schlafen, ohne fließend Wasser und Hygiene leben."
Hierzulande sollen zum Schutz vor dem Coronavirus soziale Kontakte reduziert werden, Fußballspiele fänden vor leeren Rängen statt, Theater und Museen seien geschlossen, Konzerte und Kongresse würden abgesagt. "Nur die Kirchen bleiben offen", wies Schönborn hin: Der Stephansdom sei zwar nicht mehr für Touristen, wohl aber für Beter zugänglich.
Quelle: kathpress