Buch "Schöne Kirche": Auf 184 Seiten Tipps für Kulturgutpflege
Auf 184 Seiten konkrete Hilfe und Anleitung zur sachgemäßen Pflege von kirchlichen und klösterlichen Kulträumen und Objekten bietet das am Freitag präsentierte Buch "Schöne Kirche". "Abgebrochene Teile" sind ebenso Teil des Stichwortverzeichnisses wie "Diebstahlsicherung", "Lüften" oder "Schadinsekten". Die einzelnen Kapitel tragen Titel wie "Kirchenreinigung", "Lagerung und Ordnung", "Elektrik und Sicherheit" oder "Kontrollgang Kirchengebäude".
Das reich bebilderte erste österreichweit einheitliche Pflegehandbuch für kirchliches Kunst- und Kulturgut soll nach dem Wunsch der österreichischen Bischöfe und Ordensoberen in jeder Kirche aufliegen. Es richtet sich in erster Linie an die 25.000, fast durchwegs ehrenamtlich tätigen Mesnerinnen und Mesner in Österreich, weiters an Pfarrer, Sakristane, Kirchenpfleger, Kirchenreiniger und Wirtschaftsverantwortliche und soll in allen Sakristeien oder Pfarrbüros griffbereit sein.
Herausgeberin ist die "Arbeitsgemeinschaft der Kirchlichen KonservatorInnen Österreichs" im Auftrag der Bischofskonferenz und der Ordensgemeinschaften. Mitwirkende waren auch die diözesanen Bauämter, das Bundesdenkmalamt und die Mesnergemeinschaft. Vorgestellt wurde das Handbuch im Rahmen der "Monumento Salzburg", der internationalen Messe für Kulturerbe und Denkmalpflege.
Die Diözesankonservatoren verweisen in ihrem Vorwort auf die rund 10.000 Pfarr-, Kloster- und Filialkirchen in Österreich. Vorworte verfassten auch die Präsentatoren in Salzburg, der in der Bischofskonferenz für Kunst, Kultur und Denkmalschutz zuständige Bischof Hermann Glettler (Innsbruck), und der Erzabt von St. Peter in Salzburg, Korbinian Birnbacher.
Wertvolle Tipps für Kulturerbe-Pflegende
Was erfahren die Adressaten von "Schöne Kirche", welche Tipps sind für Kulturerbe-Pflegende wertvoll? Über die Raumtemperatur in Kirchen heißt es z.B., diese sollte generell "niedrig und konstant" gehalten werden. "Rasches Erwärmen und Abkühlen sind zu vermeiden, um Bau und Ausstattung vor Schäden zu bewahren." Oder: "Kontrollieren Sie regelmäßig die Ausstattungsteile aus Holz auf frische, das heißt helle Bohrlöcher und Mehlhäufchen..."
Auch der Blumenschmuck in Gotteshäusern ist ein Thema. Hier gelte der Grundsatz: "Weniger ist mehr!", und in der Fastenzeit sei gänzlicher Verzicht passend. Und zum leidigen Thema Kirchendiebstähle ist zu lesen: "Besonders beim Zusperren der Kirche ist es notwendig, den Kirchenraum, aber auch Winkel und Beichtstühle auf Personen zu überprüfen."
Ein eigenes Kapitel ist dem Thema "Schöpfungsverantwortung" gewidmet - mit Anregungen zu Energienutzung, Müllvermeidung, Natur- und Tierschutz sowie "öko-sozialem" Einkauf.
Zum Thema "Rechtliches" erinnern die Autorinnen daran, "dass jede Veränderung, die den Bestand, die Erscheinung oder die künstlerische Wirkung beeinflussen könnte, ohne Bewilligung des Bundesdenkmalamtes verboten ist". Diese einzuholen ist nicht nur bei baulichen Sanierungs- oder Adaptierungsmaßnahmen erforderlich, sondern meist auch bei Konservierungen bzw. Restaurierungen an einzelnen Objekten wie Kunstgegenständen, liturgischem Gerät oder Paramenten.
Quelle: kathpress