"Aktion leben" fordert internationales Verbot von Leihmutterschaft
Die "Aktion Leben" ruft zum Weltfrauentag (8. März) dazu auf, aus Solidarität mit Frauen auf Leihmutterschaft zu verzichten und sie international zu verbieten. "Leihmutterschaft missachtet massiv Frauen- und Kinderrechte", so "Aktion Leben"-Generalsekretärin Martina Kronthaler in einer Aussendung am Donnerstag. Noch würden die Zahlen der Leihmutterschaften steigen, warnte Kronthaler:
Wir müssen diesen Trend stoppen, um Frauen zu schützen. Denn es ist wenig bekannt, wie riskant eine Schwangerschaft mit fremden Eizellen für die Mietmütter ist und wie belastend die Trennung vom Kind nach der Geburt, die angeordneten Abbrüche bei Behinderung des Kindes oder die Fehlgeburten für die Frauen sind.
Wem Frauenrechte wichtig sind, der müsse auf Leihmutterschaft verzichten und dafür eintreten, dass diese international verboten wird. Denn: "Leihmutterschaft beruht auf dem Prinzip der Ausbeutung." Frauen würden hormonell stimuliert und riskanten Schwangerschaften mit fremden Eizellen ausgesetzt. Das Risiko für Fehlgeburten sei erhöht. Abtreibungen würden erzwungen, wenn das Wunschkind behindert oder krank ist. "Der ganze Prozess der Mietmutterschaft nimmt auf die körperliche und psychische Gesundheit der Leihmutter keine Rücksicht, ja nimmt Schäden für die Frauen sogar in Kauf", kritisierte Kronthaler.
Milliardengeschäft auf Kosten benachteiligter Frauen
Leihmutterschaft widerspreche zudem den Grundrechten der Europäischen Union Artikel 3 der EU-Grundrechte-Charta, wo es heißt: "Jeder Mensch hat das Recht auf körperliche und geistige Unversehrtheit." Leihmutterschaft sei aber mit massiven Eingriffen in den Körper von Frauen verbunden, ebenso mit hohen gesundheitlichen Gefährdungen. Artikel 3 besage weiters auch, dass mit Menschen oder Teilen seines Körpers kein Gewinn gemacht werden darf. Leihmutterschaft sei aber ein Milliardengeschäft auf Kosten benachteiligter Frauen. Kronthaler:
Mit der Gebärfähigkeit von Frauen werden hohe Gewinne erzielt, von denen die Mietmütter am wenigsten profitieren.
Leihmutterschaft ist in Österreich verboten. Reproduktionskliniken dürfen sie in Österreich nicht anbieten und nach österreichischem Zivilrecht gilt immer die Mutter, die das Kind gebiert, als rechtliche Mutter des Kindes. Für die "Aktion leben" ist das aber nicht ausreichend. "Das Leid, das durch Kinderlosigkeit entsteht, wird abgewälzt auf Frauen aus Ländern mit großen wirtschaftlichen Problemen sowie auf solche, die in benachteiligen Situationen leben. Und auf die Kinder", so Kronthaler. Sie fordert die österreichische Bundesregierung auf, der Umgehung des heimischen Verbots von Leihmutterschaft einen Riegel vorzuschieben und auf europäischer und internationaler Ebene für das Verbot von Leihmutterschaft einzustehen.
Quelle: kathpress