Caritas bittet um Spenden für Albaniens Wiederaufbau nach Beben
Die Caritas Österreich bittet drei Monate nach dem verheerenden Erdbeben in Albanien weiterhin um Spenden für die Opfer. Nach einer Akutphase, in der die Organisation 8.000 Betroffenen helfen konnte, stehe nun der Wiederaufbau im Mittelpunkt, heißt es in einer Aussendung vom Donnerstag. Im November des Vorjahres forderten laut Caritas eine Reihe schwerer Erdbeben 51 Todesopfer und über 900 Verletzte. 17.000 Menschen verloren ihr Zuhause, 11.490 Wohneinheiten wurden komplett zerstört, tausende Gebäude sind schwerbeschädigt.
Ein Teil der Betroffenen lebt derzeit in Übergangswohnungen und erhält dafür einen Mietzuschuss, berichtete Caritas-Nothilfe-Koordinator Tobias Nölke aus Albanien. Aus Angst vor Plünderungen oder weil sie als Kleinbauern ihre Tiere versorgen müssen, leben viele Familien aber auch in Zelten vor ihren Häusern. Oftmals schlafen betroffene Familien in weniger zerstörten Räumen von teilweise eingestürzten Häusern. "Sie wählen die gefährlichen Provisorien, denn im Zelt ist es nicht nur nass, auch Ungeziefer, Schlangen und wilde Hunde machen das Leben im Zelt vor allem für Kinder gefährlich", so Nölke.
Wie prekär die Lage ist, ist der Caritas zufolge auch bei einer Geberkonferenz vergangene Woche in Brüssel klar geworden. Die internationale Gemeinschaft hat beschlossen, den Wiederaufbau mit 1,15 Milliarden Euro zu unterstützen. Mehr als die Hälfe der insgesamt zugesagten Mittel werden von der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten sowie der Europäischen Investitionsbank bereitgestellt. Die öffentliche Infrastruktur soll so schnellstmöglich wiederhergestellt werden.
Da viele Betroffene vom Staat keine Hilfe zu erwarten haben, sind sie auf die Caritas oder andere Hilfsorganisationen angewiesen. 58 Wohnhäuser sollen alleine mit der Hilfe der Caritas wieder aufgebaut werden. Bargeldhilfen werden an besonders arme Familien ausgezahlt; beispielsweise, um die Miete zu bezahlen oder Saatgut kaufen zu können.
Das Erdbeben und die hunderten Nachbeben haben die Menschen auch psychisch schwer belastet, daher wird die Caritas die Betroffenen auch durch psychosoziale Unterstützungsangebote begleiten. Für Kinder werden verschiedene Animationsaktivitäten angeboten.
"Gerade Kinder sind in Krisensituationen schwer belastet. Die oft selbst traumatisierten Eltern können nicht immer alle Bedürfnisse erfüllen. Wir lassen die Familien in diesen schweren Zeiten nicht im Stich", erklärte Andreas Knapp, Generalsekretär Internationale Programme der Caritas Österreich. (Caritas-Spendenkonto: BAWAG PSK; IBAN: AT 92 6000 0000 0770 0004; BIC: OPSKATWW; Kennwort: Erdbeben Albanien; Infos: www.caritas.at)
Quelle: kathpress