Diözesen halten sich bei Empfehlungen an Behörden
Mit dem vorübergehenden Verzicht auf Kelch- und Mundkommunion sowie erhöhten Hygienemaßnahmen versucht die katholische Kirche in Österreich, eine Übertragung des Coronavirus (SARS-CoV-2-Virus) so weit wie möglich zu verhindern. In einem Schreiben an die Priester, Diakone und Pastoralassistentinnen und -assistenten bittet etwa die Erzdiözese Wien wegen vermehrten Auftretens von Verdachts- und Erkrankungsfällen alle Verantwortlichen für Kirchen und Gottesdienste, "in jedem Fall sensibel mit den Ängsten der Menschen umzugehen". Weitere Maßnahmen seien laut Gesundheitsexperten derzeit aber nicht nötig, informierte der Wiener Diözesansprecher Michael Prüller am Donnerstag in dem Schreiben, das der Kathpress vorliegt.
Nach Rücksprache mit Experten der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) soll aktuell nur die Handkommunion gereicht werden, wiewohl laut den Experten einzig von der Kelchkommunikation "ein relevantes Übertragungsrisiko ausgeht", so Prüller. Ansonsten sollen "übliche Hygienestandards" eingehalten werden, wie zum Beispiel häufiges Händewaschen. Prüller verwies dabei auf die vom Sozialministerium empfohlenen Hygienemaßnahmen (www.ages.at/themen/krankheitserreger/coronavirus/).
Auch in der Diözese Linz verfährt man ähnlich, informierte Diözesansprecher Michael Kraml am Donnerstag. Gemeinsam mit der Landessanitätsdirektion in Oberösterreich habe Generalvikar Severin Lederhilger entschieden, am Donnerstag Empfehlungen an die diözesanen Mitarbeiter auszusenden.
Diözese Graz-Seckau betont Hygiene
Keine konkreten Handlungsvorschläge, außer auf mehr Hygiene zu achten, gibt es aktuell vonseiten der Diözese Graz-Seckau. Wie es in einem Schreiben heißt, werden weiterhin alle seelsorglichen Dienste angeboten werden. Geteilt werde aber die Empfehlung, sich die Hände öfter zu waschen. "Wenn jemand Sorge um den Friedensgruß per Handschlag hat, lässt sich dieser durch ein freundliches Nicken ersetzen", so die Diözese am Donnerstag.
Gut treffe sich auch, dass das Weihwasser in der Fastenzeit ohnehin entfernt werden könne, erklärte Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl. Selbiger betonte in dieser "nicht ganz sorgenfreien Zeit" zudem die Kraft des Glaubens: "Krankheit und Not sind zentrale Themen in der Bibel und in der christlichen Geschichte. Es gibt unzählige Beispiele für das hilfreiche Wirken Gottes."
Wie die anderen Diözesen orientiere sich auch die Katholische Kirche Steiermark an den Vorgaben und Empfehlungen der staatlichen Gesundheitsbehörden, der Landessanitätsdirektion Steiermark und der lokalen Gesundheitsämter. Man sei "mit allen zuständigen Stellen in dauerndem Austausch" und könne so gegebenenfalls schnell reagieren und mögliche Maßnahmen umgehend kommunizieren.
Charismatische Erneuerung lädt zu Schutz-Fürbitte
Zu einer speziellen Fürbitte für Österreich um Schutz vor dem Coronavirus lädt aktuell die Charismatische Erneuerung in Österreich ein. Die Fürbitte in Zeiten von Epidemien habe eine lange Tradition, hieß es in einer Aussendung. Als Gebet wird der Psalm 91 ("Wer unter dem Schutz des Höchsten wohnt, der kann bei ihm, dem Allmächtigen, Ruhe finden...") vorgeschlagen (Infos: www.erneuerung.at).
Mit Stand Donnerstagfrüh gibt es drei bestätigte Coronavirus-Fälle in Österreich. Andere Verdachtsfälle wurden bisher negativ getestet, darunter u.a. eine Wiener Lehrerin und ein Mitarbeiter der Wiener UNO-City. 23 Personen befinden sich aktuell in Quarantäne.
Quelle: kathpress