200. Todestag des Wiener Stadtpatrons Klemens Maria Hofbauer
Am 15. März 2020 jährt sich zum 200. Mal der Todestag des Wiener Stadtpatrons Klemens Maria Hofbauer (1751-1820). Das "Jubiläum" wird mit zahlreichen Veranstaltungen und Initiativen begangen. Höhepunkte sind am Samstag, 14. März, ein Internationaler Fest- und Wallfahrtsgottesdienst mit Kardinal Schönborn in Klosterbruck/Znaim, und am Sonntag, 15. März, ein Festgottesdienst im Stephansdom.
Dem Festgottesdienst in Znaim (11 Uhr) werden Kardinal Schönborn und der Brünner Bischof Vojtch Cikrle gemeinsam vorstehen. Im ehemaligen Prämonstratenserstift Klosterbruck nahe seines Geburtsortes Taßwitz war der heilige Klemens in seinen Jugendjahren als Hausbäcker und gelegentlich auch als Kammerdiener des Abtes tätig.
Am 14. März wird auch der Klemens-Pilgerweg, der von Tasswitz bis nach Wien führt, offiziell eröffnet. Der Pilgerweg ist mit über 30 Stationen bzw. Tafeln in tschechischer und deutscher Sprache ausgestattet. In Retz wird zudem am gleichen Tag ein Klemens-Maria-Hofbauer-Platz feierlich eröffnet.
In Wien findet am 15. März ab 9.15 Uhr eine Prozession von der Kirche Maria am Gestade zum Stephansdom statt. Der anschließende Festgottesdienst beginnt um 10.15 Uhr. Die Predigt beim Festgottesdienst wird der Generalobere des Redemptoristenordens, P. Michael Brehl, halten.
Schüler auf den Spuren Hofbauers
Das Schulamt der Erzdiözese Wien hat in Zusammenarbeit mit den Redemptoristen eine kindgerechte Broschüre über den Stadtpatron von Wien publiziert. Diese beinhaltet u.a. einen Rätselpfad durch das Wiener Stadtzentrum auf den Spuren des Heiligen. Die Broschüre ist auch der inhaltliche Leitfaden beim großen Klemens-Aktionstag am 23. April in Wien. Rund 800 Schülerinnen und Schüler kirchlicher Schulen werden auf den Spuren des Heiligen durch Wien unterwegs sein, in Maria am Gestade die Grabstätte Hofbauers besuchen und im Stephansdom Gottesdienst feiern.
Von den Klemensfeierlichkeiten Mitte März bis zum Aktionstag im April werden mehrere renommierte Wiener Großbäckereien sowie einige Kleinbäckereien die traditionellen Klemensweckerln in ihren Geschäften anbieten. Ein Teil des Verkaufserlöses wird einem Sozialprojekt (Kinderhospiz) zugutekommen. Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig hat den Ehrenschutz über die Aktion übernommen.
Hofbauer war in seinen letzten Lebensjahren u.a. Rektor der Kirche St. Ursula in der Johannesgasse. Heute ist diese Kirche Bestandteil der Wiener Musikuniversität. Studentinnen und Studenten dieser Universität haben in den letzten Monaten an einer musikalischen Vesper zu Ehren des heiligen Klemens gearbeitet. Die "Klemensvesper" wird am Freitag, 13. März, in der Kirche St. Ursula aufgeführt und in "Radio klassik Stephansdom" übertragen. Der Sender überträgt auch den Festgottesdienst am 15. März aus dem Stephansdom live.
Die Österreichische Post hat zudem eine Sonderbriefmarke herausgegeben. Federführend dabei waren das St. Klemens Hofbauer-Komitee und der Philatelistenverein St. Gabriel.
Klemens Maria Hofbauer
Hofbauer wurde 1751 als Johannes Hofbauer im südmährischen Tasswitz (Tasovice) bei Znaim (Znojmo) geboren und erlernt das Bäckerhandwerk in Znaim. Später arbeitete er als Bäcker in Wien und studierte Theologie. Dann verließ er Österreich und trat 1783 in Rom in den Redemptoristenorden ein.
Als Priester wurde er nach Österreich geschickt, wo eine Klostergründung in der Zeit josephinischer Klosteraufhebungen aber nicht möglich war. Deshalb zog er weiter nach Warschau. Bis 1808 entwickelte sich eine lebendige Seelsorge; die Ordensmänner gründeten auch Heime und Schulen für arme und verwaiste Kinder. Laienvereinigungen unterstützten sie dabei.
1808 wurden die Redemptoristen auf Befehl Napoleons aus Polen vertrieben und Hofbauer ging zurück nach Wien. Zuerst wirkte er als Hilfsseelsorger in der Minoritenkirche, dann entfaltet er als Rektor der Klosterkirche St. Ursula seine unverwechselbare Pastoral. Er war Beichtvater und Geistlicher Begleiter von Studenten, Adeligen und einfachen Menschen und sorgte persönlich für materielle Hilfe für Menschen in Not.
Noch in seinem Todesjahr 1820 wurde die Ordensgemeinschaft der Redemptoristen in Österreich zugelassen. Das Wiener Kloster "Maria am Gestade" wurde zum Ausgangspunkt für die weltweite Verbreitung der Ordensgemeinschaft. 1909 wurde Hofbauer von Papst Pius X. in Rom heiliggesprochen. Am 14. Jänner 1914 wurde Hofbauer zum Stadtpatron Wiens erhoben.
Das Zentrum der Klemens-Verehrung ist die Kirche Maria am Gestade in der Wiener Innenstadt. Seit 2014 gibt es in Maria am Gestade auch ein Klemensmuseum, in dem das Leben und Wirken vom Klemens Hofbauer anhand von originalen Objekten und mit Schautafeln dargestellt wird.
Neben dem Redemptoristenorden bemüht sich vor allem auch das 1917 gegründete "St. Klemens-Hofbauer-Komitee" darum, die Verehrung des Heiligen bzw. die Auseinandersetzung mit ihm zu fördern und auch soziale und pastorale Projekte im Sinne des Wiener Stadtpatrons zu unterstützen.
Quelle: kathpress