Schwangerenberatung wird zunehmend komplexer
Der Lebensschutzverein "Aktion Leben" nimmt eine zunehmende Komplexität in der Schwangerenberatung wahr. "Zu beobachten ist, dass die Themen in der Beratung komplexer werden und die Beratungszeiten pro Klientin steigen", heißt es in einer Aussendung am Donnerstag. Im Jahr 2019 nutzten 862 schwangere Frauen, werdende Väter, Paare und Familien das kostenlose Beratungsangebot des überkonfessionellen, überparteilichen Vereins. Insgesamt führten fünf multiprofessionelle Schwangerenberaterinnen 2.857 persönliche sowie 1.949 telefonische Gespräche durch.
Die Gründe für diese Entwicklung "reichen von einer Überlastung der Mütter, psychischen Krisen, krankmachenden Wohnsituationen über Beratungen nach einem Schwangerschaftsabbruch und zu vorgeburtlichen Untersuchungen bis hin zu sozialrechtlichen Fragen, etwa zum Kinderbetreuungsgeld oder zu einem ungeklärten Aufenthalt", berichtete Generalsekretärin Martina Kronthaler. Schwangerenberatung leiste hier wesentliche Präventionsarbeit, weil sie werdende Mütter und ihre Kinder zu einem frühen Zeitpunkt entlaste und schädlichen Stress mindere.
Einen Anstieg verzeichnet "Aktion Leben" im abgelaufenen Jahr auch bei Konfliktberatungen - sowohl bei schwangeren Frauen als auch bei Paaren. Konflikte entstünden oft aufgrund einer ungeplanten oder ungewollten Schwangerschaft. In diesen Fällen sichere der Verein einen Termin innerhalb von 48 Stunden zu. "Unsere Psychologinnen und Sozialarbeiterinnen helfen, die Situation zu klären und zu einer Entscheidung zu finden, zu der die Frau und ihr Partner langfristig stehen können", so Kronthaler.
Erweitertes Angebot für werdende Väter
Immer öfter suchten auch Männer das "Aktion Leben"-Beratungszentrum auf: "Manchen Männern bereitet die Nachricht, Vater zu werden, enormen Stress", erklärte Kronthaler; der Verein weite darum sein Angebot aus. So können sich Männer allein oder gemeinsam mit der Partnerin für alle Fragen rund um Schwangerschaft und Geburt an "Aktion Leben" wenden. Angeboten wird zudem auch ein "Väter-Coaching", bei dem von Mann zu Mann über Ängste oder Erwartungen ans Vatersein gesprochen werden kann.
Das Angebot für schwangere Frauen beinhalte neben Beratungen auch finanzieller Überbrückungshilfen oder Sachspenden. Als Grund nannte Kronthaler:
Viele Klientinnen wurden von ihrem Partner verlassen, als sie schwanger wurden. Weil sie plötzlich für alle Kosten alleine aufkommen müssen, entsteht oft eine große finanzielle Not.
"Aktion Leben" ist ein überkonfessioneller, überparteilicher karitativer Verein, der sich vorwiegend aus privaten Spenden finanziert. Neben der Beratung und Unterstützung von schwangeren Frauen engagiert sich "Aktion Leben" auch in der Bildungsarbeit für Kinder und Jugendliche sowie in der aktiven Öffentlichkeitsarbeit zu bioethischen Fragen. Darüber hinaus setzt sich Verein für eine kinder- und elternfreundliche Gesellschaft ein. (Spendenkonto: IBAN: AT64 3400 0000 0723 6771)
Quelle: kathpress