Seelsorger: Krankensalbung Zusage Gottes "Ich bin auch jetzt da"
Das Sakrament der Krankensalbung ist "kein Sakrament zum Sterben", sondern die Zusage Gottes "Ich bin auch jetzt da". Auf diesen Unterschied im Verständnis des Sakraments hat der Krankenhausseelsorger, P. Engelbert Jestl, anlässlich des "Welttags der Kranken" (11. Februar) in der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag" (aktuelle Ausgabe) verwiesen. Der weltweite Gedenktag für alle von Krankheit betroffenen Menschen wurde im Jahr 1993 von Papst Johannes Paul II. eingeführt und wird seither jährlich am 11. Februar, dem Gedenktag "Unserer lieben Frau von Lourdes", begangen.
"Viele sprechen von der 'Letzten Ölung'", so der Seelsorger, dabei meine die Krankensalbung - anders als das gängige Missverständnis - nicht das "Ende des irdischen Lebens". Die Krankensalbung sei ein Sakrament zur Stärkung und Begleitung in der Krankheit, meinte P. Engelbert, seit 2002 Krankenhausseelsorger im Göttlichen Heiland Krankenhaus.
Salbung bedeute generell "berührt werden von der Gnade Gottes", erklärte der Ordensmann, der jeden ersten Mittwoch im Monat einen speziellen Krankensalbungsgottesdienst feiert. Die Salbung eines kranken Menschen könne zudem als eine Art "Familienfest wahrgenommen werden", so der Seelsorger. Immer wieder seien auch die behandelnden Ärzte anwesend.
Franziskus bekräftigt Nein zu Euthanasie
Papst Franziskus hat sich bereits im Vorfeld in einer Botschaft zum katholischen "Welttag der Kranken" zu Wort gemeldet, der in diesem Jahr unter dem biblischen Motto "Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken" steht. Der Welttag findet heuer zum 28. Mal statt.
In seiner Botschaft spricht sich der Papst erneut deutlich gegen "Zugeständnisse an wie auch immer geartete Formen der Euthanasie, des assistierten Selbstmordes oder der Beendigung des Lebens" aus. Dies gelte auch dann, "selbst wenn keine Aussicht auf Heilung der Krankheit besteht, schreibt er in der Botschaft.
Um die Würde der Patienten und den Lebensschutz zu wahren, sei für Ärzte und Pflegepersonal "in bestimmten Fällen" auch "eine Weigerung aus Gewissensgründen notwendig", so Franziskus weiter. Das Leben gehöre Gott und sei daher unantastbar und unverfügbar, so der Papst unter Bezug auf eine Instruktion der Römischen Glaubenskongregation von 1987 und eine Enzyklika Johannes Pauls II. von 1995. Leben müsse "von seinem Geborenwerden bis zu seinem Sterben angenommen, geschützt, geachtet und unterstützt" werden; das verlangten sowohl die Vernunft als auch der Glaube an Gott.
Sakrament der Krankensalbung
Das Sakrament der Krankensalbung kann jedem Gläubigen gespendet werden, der aufgrund von Krankheit, Unfall oder Altersschwäche in Gefahr gerät. Damit hat die Krankensalbung nichts mehr mit der sogenannten "Letzten Ölung" zu tun, die lange Zeit als letzte Stärkung ausschließlich im Angesicht des Todes verstanden wurde.
Quelle: kathpress