"Weltgebetstag gegen Menschenhandel" am 8. Februar
Die Kirche begeht am 8. Februar zum sechsten Mal den von Papst Franziskus 2015 eingeführten "Weltgebetstag gegen Menschenhandel". In der Wiener Michaelerkirche findet dazu bereits einen Tag vorher - am 7. Februar - ein Infoabend statt, Beginn ist um 18 Uhr mit einem Wortgottesdienst. Im Anschluss berichten Manfred Buchner von der Opferschutzeinrichtung "Men Via" für männliche Betroffene von Menschenhandel und Philip Taucher von der "Undok"-Anlaufstelle zur gewerkschaftlichen Unterstützung von "UNDOKumentiert Arbeitender" über Beispiele von Arbeitsausbeutung in Österreich, hieß es in einer Ankündigung am Dienstag. Der Abend steht auch im Zeichen der Sklavin, Ordensfrau und Heiligen Sr. Josphine Bakhita, deren Gedenktag ebenfalls am 8. Februar begangen wird.
Veranstaltet wird der Infoabend von den Salvatorianerinnen und dem Verein Solwodi. Der Verein wurde 1985 von Sr. Lea Ackermann in Kenia gegründet und setzt sich mittlerweile auch in Deutschland und Rumänien für eine Verbesserung der Stellung von Frauen ein, die in ihren Heimatländern oder in Europa in eine große Notlage bis in die Prostitution geraten sind.
Solwodi ist auch in Österreich aktiv: Gemeinsam mit fünf weiteren Frauenorden haben die Salvatorianerinnen im Jahr 2010 den Verein "Solwodi Österreich" gegründet. Ihr Einsatz gilt besonders Frauen und Migrantinnen, die Opfer von Menschenhandel, sexueller Gewalt und Ausbeutung geworden sind. Die im Verein engagierten Ordensfrauen verstehen sich als "klare stellvertretende Stimme in der Öffentlichkeit" mit dem "Mut zu prophetischem Handeln".
Eine Tagung zu Menschenhandel und Ausbeutung findet am 7. Februar auch in der Diözese Bozen-Brixen statt. Zum "Weltgebetstag gegen den Menschenhandel" organisiert das diözesane Seelsorgeamt und das Projekt Alba im Bozner Pastoralzentrum eine Tagung, bei der die aktuelle Situation sowie innovative Strategien gegen Menschenhandel und Arbeitsausbeutung vorgestellt und diskutiert werden.
Gedenken an Ex-Sklavin
Der 8. Februar ist auch Gedenktag der Heiligen Josephine Bakhita, die als neunjähriges Mädchen in die Sklaverei verschleppt und später befreit wurde. Nach ihrem Eintritt in die Kirche schloss sie sich dem Orden der Canossa-Schwestern an und wirkte dort bis zu ihrem Tod in Italien. Sie litt zeit ihres Lebens an den Traumata, die sie in ihrer Kindheit erlitten hatte. Sie starb am 8. Februar 1847 in Schio bei Venedig und wurde am 1. Oktober 2000 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Papst Franziskus hat den "Weltgebetstag gegen Menschenhandel" 2015 eingeführt, um auf die Ohnmacht jener Menschen aufmerksam zu machen, die unter dieser "beschämenden Plage" leiden, so der Papst. Franziskus legte den Weltgebetstag auf den 8. Februar, den Gedenktag der Heiligen Josephine Bakhita. (Informationen unter: www.salvatorianer.at bzw. www.salvatorianerinnen.at)
Quelle: kathpress