Altabt Haidinger: Trotz Nachwuchsmangel Zuversicht bei Orden
Trotz des weitverbreiteten Nachwuchsmangels sollten die Ordensgemeinschaften voll Hoffnung in die Zukunft zu blicken. Das hat Altabt Christian Haidinger den Vertretern der Orden beim "Tag des Geweihten Lebens" im Stift Lilienfeld mitgegeben. In seinem Vortrag wies der frühere Abt von Stift Altenburg und frühere Vorsitzende der Superiorenkonferenz darauf hin, dass sich immer wieder auch neue Arbeitsfelder für Ordensgemeinschaften ergeben würden. Und er würdigte die sehr wertvoll gewordene Zusammenarbeit mit engagierten Laien, die als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Orden oft auch Träger von geistlichen Traditionen einzelner Ordensgemeinschaften seien.
Haidinger zitierte auch Papst Franziskus mit dessen Botschaft an die Ordensleute: "Dankbar auf die Vergangenheit schauen, die Gegenwart mit Leidenschaft leben, die Zukunft voll Hoffnung ergreifen."
Rund 60 Ordensleute aus den verschiedenen Ordensgemeinschaften der Diözese St. Pölten waren am vergangenen Wochenende anlässlich des "Tages des geweihten Lebens" (2. Februar) ins Zisterzienserstift Lilienfeld gekommen. Eingeladen dazu hatten der Lilienfelder Abt Pius Maurer sowie die Verantwortlichen der Ordenskonferenz der Diözese St. Pölten, Abt Georg Wilfinger vom Benediktinerstift Melk und Generaloberin Sr. Franziska Bruckner von der Gemeinschaft der Franziskanerinnen Amstetten. Liturgische Höhepunkte waren eine Vesper und eine Lichterprozession durch das Stift.
Zuversicht in Oberösterreich
Rund 150 Ordensfrauen und Ordensmänner sowie Mitglieder von Säkularinstituten aus Oberösterreich begingen am Wochenende in Linz im Kloster der Kreuzschwestern den "Tag des geweihten Lebens". Der für die Orden zuständige Linzer Bischofsvikar Adi Trawöger plädierte ebenfalls für Zuversicht bei den Ordensgemeinschaften.
Trawöger ortete allerdings vier bedenkliche Haltungen: das übermäßige Vermeiden-Wollen, Ankämpfen, Erzwingen und Reflektieren über sich selbst. Sie könnten den Blick auf die Zuversicht verstellen. Vor allem geht es dabei aber um das rechte Maß. So sei die Bereitschaft, sich Unangenehmen zu stellen, ein konstruktives Gegenüber für die Tendenz des Vermeiden-Wollens. Haltungen wie Nachsicht, Toleranz, Verzeihen und Humor relativierten zudem die Notwendigkeit, gegen etwas übermäßig anzukämpfen, so Trawöger.
Dass es "erfülltes Leben, trotz vieler unerfüllter Wünsche gibt", befreie weiter davon, etwas unbedingt erzwingen zu wollen und "die Zuwendung zu Menschen und der Welt schenkt die Erfahrung eines glückenden und sinnvollen Lebens und lässt auf ein übermäßiges Reflektieren über sich selbst vergessen." Der Tag schloss mit einer Eucharistiefeier in der Kirche der Kreuzschwestern.
Quelle: kathpress